Tourismus mit Natur in Einklang zu bringen ist in den Alpen seit jeher eine Herausforderung. Je mehr man das Gebirge für Skifahrer, Wanderer oder Mountainbiker in eine Art Freizeitpark umgestaltet, desto höher sprudeln zwar die Einnahmen, aber desto mehr leiden auch heimische Tier- und Pflanzenarten. Was für viele eine Auszeit vom Alltag bedeutet, stellt bisher wenig genutzte Naturräume vor große Herausforderungen. Die Flora und Fauna in höher gelegenen Regionen sind oft empfindlicher als im Tal. Menschliche Eingriffe haben daher weitreichende Konsequenzen.

Dass Kommerz und Ökologie nicht im Widerspruch stehen müssen, zeigt die im südlichsten Tal des österreichischen Vorarlbergs gelegene Tourismusregion Montafon, die jetzt die Initiative „Naturverträglicher Bergsport“ ins Leben gerufen hat. „War man früher relativ alleine abseits der Skigebiete und markierten Wege unterwegs, zieht es jetzt immer mehr Menschen ins freie Gelände“, beklagt der seit 30 Jahren im Montafon aktive Bergführer Alexander Fleisch. Damit der Druck auf die Fauna und Flora nicht weiter zunimmt, hat Fleisch diese Initiative gegründet.

Im Fokus stand zu Beginn das Thema Skifahren abseits der Pisten und Wege. Dazu wurde eine Lenkungs- und pro zu bearbeitendes Gebiet eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die für einen umweltfreundlicheren Bergsport sorgen soll, indem sie das ungezügelte Vergnügen zukünftig in geregelte Bahnen lenken soll, ohne dass man den Spaß dabei verliert.

Um den Bergsport gezielt zu lenken, gibt es im Montafon umfangreiches Kartenmaterial sowie – sparsam und bewusst eingesetzte – Bojen und Hinweistafeln, die den Bergsportlern zukünftig zeigen sollen, wo sie sich im freien Gelände bewegen können, ohne Wildruhezonen zu betreten. „Unser Auftrag ist es, bestehende Spannungsfelder im Bereich Natur und Bergsport zu entschärfen und eine gute Lösung für alle – Wild, Wald und Bergsportler – zu finden. Denn wir möchten den Sport abseits ausgewiesener Wege sinnvoll lenken“, fasst Fleisch die Ziele des Projekts zusammen.

Im Montafon soll man sich nach Möglichkeit auf den gut ausgeschilderten Pisten und Wegen bewegen. Schilder mahnen an die alpinen Gefahren und daran, die eigenen Grenzen zu respektieren. Darüber hinaus gibt es Betretungsverbote in den Ruhezonen von Wildtieren. Wer sich im Montafon an die Regeln hält, den erwartet auch dort sommers wie winters ein großes Urlaubsvergnügen.

Tourismusinformationen unter: www.montafon.at