Claus Theo Gärtner ist ein gebürtiger Preuße. Vor 80 Jahren, am 19. April 1943, kam er in Preußens Hauptstadt zur Welt. 

Der Apfel fällt bekanntlich nicht weit vom Stamm. Kunst lag in der Familie. Der Vater war zwar Kaufmann, aber ein verhinderter Schauspieler, und die Mutter Ballettmeisterin. Erste schauspielerische Erfahrungen sammelte Gärtner in einem Kindertheater. In Braunschweig und in Hannover studierte er Musik und Schauspiel. 1966 debütierte er in Göttingen. Es folgten Engagements in Hannover, Braunschweig, Oldenburg und Berlin.

Schon bald arbeitete Gärtner auch für das Kino und das Fernsehen. Ein erster Durchbruch gelang ihm an der Seite von Diether Krebs, Jürgen Prochnow und Hildegard Krekel in dem Kino-Thriller „Zoff“ als Kleinkrimineller im Ruhrpott. Die Rolle brachte ihm 1972 den Bundesfilmpreis als bester Nachwuchsschauspieler ein. Weitere, häufig ähnliche Rollen folgten in Fernsehen und Kino.

Der endgültige Durchbruch gelang ihm mit der ab 1981 ausgestrahlten Krimiserie „Ein Fall für zwei“. In den Episoden geht es jeweils darum, dass ein Privatdetektiv (in Lederjacke) von einem befreundeten Rechtsanwalt (im Anzug) damit beauftragt wird, die Unschuld von dessen Mandanten zu beweisen, und dabei den wahren Täter ermittelt. Der Titel suggeriert Gleichberechtigung, doch ist zu konstatieren, dass die Rechtsanwälte kamen und gingen, während der von Gärtner gespielte Detektiv Josef Matula blieb, bis die Fernsehserie mit der 300. Episode 2013 eingestellt wurde. 

Zur Serie gehörte es, dass Matula Frauen erfolgreich bezirzte, um an Informationen oder andere Gefälligkeiten zu kommen, und dass er sportliche Herausforderungen meisterte. Beides setzte ein Mindestmaß an Jugendlichkeit des Matula darstellenden Schauspielers voraus. Zudem hat auch Gärtner ein Privatleben. Seit 2008 ist er mit der 35 Jahre jüngeren Schweizer Regieassistentin Sarah Würgler verheiratet, und mit ihr wollte und will er noch ein paar schöne Jahre erleben, getreu dem von ihm gerne zitierten Motto: Es gibt ein Leben vor dem Tod.

Beruflich fühlt sich Gärtner als Matula abgestempelt. Er versucht, das Beste daraus zu machen. So hat er in der 2017 bis 2019 ausgestrahlten dreiteiligen Kriminalfilmreihe „Matula“ die Hauptrolle übernommen. Und der Titel seiner 2016 erschienenen Autobiographie über sein „Leben vor und hinter den Kulissen“ lautet „Matula, hau mich raus!“