19.05.2024

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Folge 15-23 vom 14. April 2023 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-23 vom 14. April 2023

Leserforum

Nord-Südliche Deutsche

Zu: West-östliche Begriffs­verwirrungen (Nr. 13)

Vielen Dank für diesen sehr guten Kommentar. Ich möchte aber anfügen, das Ostdeutsche richtigerweise die Pommern, Schlesier und Ostpreußen waren beziehungsweise sind. Die heute irrtümlich als „Ostdeutsche“ Bezeichneten sind Mitteldeutsche. Ich reklamiere dies jedes Mal bei der falschen Auszeichnung als Ostdeutsche mit dem Bezug auf den MDR = Mitteldeutscher Rundfunk. Bayern sind natürlich Süddeutsche und keine Westdeutsche.

Lutz Beyer, Langensendelbach






Osten interessierte nicht

Zu: West-östliche Begriffs­verwirrungen (Nr. 13)

Der Artikel erfasst klar und überzeugend die Problematik der politischen und historischen Entwicklung in Deutschland nach dem Zusammenbruch der DDR in den Jahren 1989 und 1990 und versucht zu erklären, warum die Westdeutschen nicht in der Lage waren, ihren neuen Mitbürgern zu erklären, warum sie als Deutsche im Hinblick auf die Zukunft so vieles zu lernen hätten, obwohl ihre neuen Mitbürger mit der Geschichte der deutschen Nation sehr wohl vertraut waren.

Dass die Westdeutschen im Laufe ihrer Geschichte nach 1945 im Hinblick auf die Geschichte der deutschen Nation große Wissenslücken und Verständnisprobleme hatten, war ihnen im Rausch der „Wanderung nach Westen“ und der politischen Durchsetzung einer neuen Geschichtserzählung der Vergangenheit vor 1933 abhandengekommen. 

Die deutsche Geschichte vor 1933 hatte nur eine Zielrichtung: das Jahr 1933 selbst. Ob das mit den historischen Ereignissen und dem Verhalten und dem Denken der Menschen vereinbar war, spielte keine Rolle und war uninteressant. Es zählte einzig das neue historische Bewusstsein der neuen geläuterten Deutschen in Westdeutschland. Deshalb musste auch Mitteldeutschland „Ostdeutschland“ genannt werden, weil Ostdeutschland nicht mehr interessierte. 

Die Bürger in der DDR hatten aber, wie der Autor richtig herausarbeitet, die gesamte deutsche Geschichte nicht vergessen und waren trotz aller historischen Widrigkeiten – sowjetische Herrschaft in Mitteldeutschland und sozialistisch-kommunistische Ideologie – nicht bereit, ihre deutsche Geschichte und Kultur zu verraten. Dazu gehörte auch Ostdeutschland jenseits der Oder mit seiner bedeutenden Geschichte und Kultur.

Klaus Fleischmann, Kaarst






Der zwei-Dollar-Jefferson

Zu: Ein Denkmal für den dritten Präsidenten (Nr. 13)

Nicht nur das monumentale Jefferson Memorial würdigt den dritten US-Präsidenten, der maßgeblich die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika entwarf. Auch sein Landsitz Monticello, wo Jefferson starb und wo sein Grabmal steht, wurde zu einem Gedenkort mit Museum ausgebaut, der für viele Amerikaner eine Art Wallfahrtsstätte bildet. Dieses Landhaus ziert übrigens die Rückseite der Fünf-Cent-Münze. 

Die größte Ehrung aber dürfte wohl darin bestehen, dass Jeffersons Portrait auf der Zwei-Dollar-Note prangt. Diese ist weitgehend unbekannt, weil auch kaum im Umlauf. Es gab sie seit 1862, und seit 1928 war sie auf der Vorderseite mit dem Bild Jeffersons versehen. Sie wurde bis 1966 gedruckt, dann verschwand sie weitgehend aus dem Umlauf, weil sie auch kaum benutzt wurde. Erst 1976 entschloss man sich, sie erneut herauszugeben, und dennoch findet man sie selbst heute nur selten, weshalb sie bei Sammlern begehrt ist. Das betrifft vor allem die Serie von 1963, die im Gegensatz zu allen anderen US-Dollar-Scheinen ein rotes Siegel trug. Die Neuauflage ab 1976 war dann mit dem üblichen grünen Siegel versehen. 

Als ich 1967 zum ersten Mal in den USA war, hatte ich mir vorher Dollar-Noten bei einer hiesigen Bank besorgt. Darunter befanden sich auch zwei Zwei-Dollar-Scheine mit eben dem erwähnten roten Siegel, die schon deshalb unter den übrigen Banknoten auffielen. In Virginia zahlte ich in einem Geschäft unter anderem mit einer dieser Zwei-Dollar-Noten, woraufhin man mich völlig ungläubig anschaute und fragte, woher ich diese hätte. Man sagte mir, dass der Schein gerade für Sammler sehr wertvoll sei, weil sein Druck eingestellt wurde und er inzwischen kaum noch im Umlauf sei. Ich habe daraufhin die zweite Banknote mit dem roten Siegel behalten und aufbewahrt. 

Meine Tante, die damals an der Deutschen Botschaft in Washington D.C. beschäftigt war und der ich davon erzählte, war ebenso erstaunt darüber, dass ich einen so kostbaren Schein mit mir führte, denn sie hatte, obwohl sie schon seit einigen Jahren dort lebte, noch nie eine Zwei-Dollar-Note gesehen. Heute kann man sich ein solches Exemplar im Museum Monticello ansehen, das dort ausgestellt ist. Doch selbst von den seit 1976 gedruckten Zwei-Dollar-Scheinen mit dem grünen Siegel findet man nur selten eine im Umlauf.

Wolfgang Reith, Neuss






Übler Reform-Beigeschmack

Zu: Nur Chinas ist größer (Nr. 12)

Autor Florian Stumfall trifft (mal wieder) den Nagel auf den Kopf. Statt das Problem des zu großen deutschen Parlamentes an der Wurzel zu packen, schafft die Ampel nur ein Reförmchen. Dieses hat den üblen Beigeschmack, für mindestens zwei der Partner vorteilhaft zu sein und den politischen Gegnern zu schaden. Dass das gegenwärtige Wahlsystem zu unübersichtlichen Verrenkungen führt, liegt für den normalbegabten Wähler auf der Hand. 

Ich stimme dem Autor zu: Die Bedeutung direkt gewählter Kandidaten, die dann das (Wahl-)Volk vertreten, hat einen großen Charme, beendet sie nämlich das uferlose Interesse der Parteien an Einfluss und Macht. Vielleicht wäre ein erster Schritt, eben genau die Bedeutung der Erststimme zu erhöhen und die Koppelung der Mandate an den Zweitstimmenanteil der Parteien im Wahlkreis zu beenden.

Henry Bethmann, Zehna 






Wer soll den Rest bezahlen?

Zu: „Das ist weder bezahlbar noch umsetzbar“ (Nr. 11)

Der Einbau einer Wärmepumpe setzt wegen der niedrigen Wassertemperaturen mindestens das Auswechseln alter Heizkörper zugunsten einer Fußbodenheizung voraus. Die Bauphysikerin Lamia Messari-Becker hat die Kosten dafür mit 80.000 bis 150.000 Euro beziffert.

Als Unterstützung bei geringem Einkommen („Abwrackprämie“) sind mindestens zwei Milliarden Euro vorgesehen. Bei Sanierungskosten von „nur“ 100.000 Euro und einer staatlichen Übernahme von 40 Prozent können somit etwa 50.000 Bedürftige berücksichtigt werden.

Gibt es in Deutschland wirklich nur 50.000 Bedürftige, die einen Anspruch auf diese Abwrackprämie haben und können diese den Rest bezahlen? Und führt die Förderung der Bedürftigen nicht zu einer höheren Verfügbarkeit von Geld bei diesen gegenüber jenen, die ihr Geld durch härtere Arbeit erwirtschaften müssen? 

Dr. Dr. Hans-Joachim Kucharski, Mülheim






Ein normaler Arbeitstag

Zu: Frei auf Kosten der anderen (Nr. 10)

Ich muss die Kolumne des Autors Theo Maas korrigieren: Der Weltfrauentag in der DDR war nicht arbeitsfrei für die Frauen. Es gab vielfach morgens am Arbeitsplatz eine Blume beziehungsweise nachmittags eine Frauentagsfeier, bei der die männlichen Kollegen die Frauen mit Kaffee und Kuchen bedienten. Es war also ein normaler Arbeitstag, der mit Nachmittags- oder Abendfeier ausklang.

Karin Erdmann, Usedom