Viele wollen dabei sein. Nun auch der Hersteller der Likörsorte „Berliner Luft“ aus der deutschen Hauptstadt. Er hat das Getränk mit neuem Namen versehen, es heißt fortan „Berliner:innen Luft“. Auf dem Etikett ist das Rote Rathaus in Regenbogenfarben zu sehen mit der Parole „Toleranz und Vielfalt“. Ein Sprecher des Herstellers begründet die Aktion: „Eine Marke, die nicht polarisiert, hat keine Botschaft.“ Wozu Pfefferminzlikör eine politische Botschaft benötigt, sei dahingestellt. Bemerkenswert ist, dass die „Polarisierung“ exakt dem von oben vorgegebenen Zeitgeist hinterherhechelt. Statt die Mächtigen herauszufordern, stimmt man ein in das, was die tonangebende Schicht des Landes gerade auf Biegen und Brechen durchzudrücken versucht – gegen beträchtlichen Widerstand einer Mehrheit aus allen Schichten. „Polarisierer“ solchen Kalibers waren zu allen Zeiten die beflissenen Diener der Macht, die nicht selten versuchten, die Herrscher in deren Eifer zur Gleichschaltung des Volkes noch zu übertrumpfen. H.H.
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-23 vom 14. April 2023
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