Eigentlich wäre es nur eine peinliche Posse. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, erhielt einen Preis. Am Rande der Hannover-Messe verlieh ihm die Wirtschaftsförderung und Technologie Transfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH), eine vom Land Schleswig-Holstein, den Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern und denHochschulen des norddeutschen Bundeslandes getragene Gesellschaft, den ersten „Energieküste“-Award. 

Der Preis, mit dem der Einsatz des Ministers für die Energiewende gewürdigt werden soll, ist eher symbolischer Art, und deswegen wäre die Sache kaum der Rede wert. Wäre da nicht der Verleiher der Trophäe – WTSH-Geschäftsführer Dr. Hinrich Habeck. Dieser ist niemand geringeres als der jüngere Bruder des Geehrten. 

Zwar war Habeck senior bei der Bestellung seines Bruders vor einem Jahr nicht mehr Mitglied der Kieler Landesregierung, doch war – und ist – er als Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz sowie als langjähriger Landesminister und stellvertretender Ministerpräsident noch immer der starke Mann der Grünen im Norden. Es fällt schwer zu glauben, dass die Berufung des einen Habeck nichts mit der Macht des anderen zu tun hatte.

Wären die Habecks Mitglieder einer bürgerlichen Partei, hätte es sehr wahrscheinlich einen Aufschrei über diese Vettern-, pardon: Brüderwirtschaft gegeben. So aber hieß es: Still ruhen Nord- und Ostsee. neh