Armenien setzt auf Frieden
Eriwan – Armeniens Präsident Nikol Paschinjan soll Aserbaidschan angeboten haben, dass beide Länder ihre Territorien in den Grenzen von 1991 anerkennen. Das würde die Aufgabe des umstrittenen Gebiets Bergkarabach bedeuten, das damals zu Aserbaidschan gehörte. Er wolle dies für Frieden und Stabilität in der Region. Der aserbaidschanische Staatschef Ilham Alijew wertet den Vorschlag als Anerkenntnis der Niederlage Armeniens im zuletzt 2020 kriegerisch ausgefochtenen Konflikt. Paschinjan begründete seine Einsicht mit der Bedeutung Aserbaidschans als Drehkreuz für Energielieferungen sowohl für Russland als auch für westliche Länder. Ebenso könne das gute Verhältnis zwischen Baku und Ankara zum Frieden in der Region beitragen. Aserbaidschan erhält Rückendeckung aus der Türkei, während Armenien sich auf Beistand aus Moskau verlassen hatte. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schojgu machte jedoch deutlich, dass Moskau sich nicht auf einen bewaffneten Konflikt mit Aserbaidschan einlassen wolle. MRK
EU verprellt Malaysia
Kuala Lumpur – Die Spannungen zwischen Malaysia am Rande des Südchinesischen Meeres und der Europäischen Union nehmen kontinuierlich zu. Grund sind vor allem bürokratische Schikanen von Seiten der EU. In deren Mittelpunkt steht das Palmöl. Obwohl Malaysia erhebliche Anstrengungen unternimmt, bei der Produktion dieses wichtigen Exportgutes auf die Abholzung von Regenwaldflächen zu verzichten, erhöht Brüssel die Hürden für die Palmöl-Einfuhr immer mehr. Für die Regierung in Kuala Lumpur verbirgt sich dahinter der Wunsch, die europäischen Produzenten von Ölsaaten zu protegieren, obwohl diese die Umwelt teilweise viel stärker belasten. In Reaktion hierauf sucht Malaysia nun den engeren wirtschaftlichen Schulterschluss mit seinen Nachbarländern, was der EU sehr schaden könnte. Immerhin will diese in Südostasien weitere Alternativen zum Handel mit China und Russland finden. W.K.
FBI nutzt Datenhehler
Washington – Die US-amerikanische Bundespolizei Federal Bureau of Investigation (FBI), die zugleich als Inlandsgeheimdienst der Regierung in Washington fungiert und dem Justizministerium der Vereinigten Staaten untersteht, besitzt nach eigenen Angaben Zugriff auf eine illegal erstellte Datenbank der Datenhehler-Plattform Breach Forums. Mitte Januar enthielt diese angeblich 888 Datensätze mit mehr als 14 Milliarden Einzeldaten. Hierzu gehörten gestohlene Informationen über Kreditkarten von Mastercard samt der dazugehörigen persönlichen Angaben zu den Besitzern. BreachForums hatte möglicherweise um die 350.000 Nutzer und ist der Nachfolger von RaidForums, dessen Datenbank das FBI Anfang 2022 beschlagnahmen konnte. Ob die Ermittler die beiden Konvolute an hochsensiblen Informationen über US-Bürger und Ausländer nutzen werden, wurde nicht mitgeteilt. W.K.