Aufschwung in unsteter Zeit
Der Roman „Dallmayr. Der Glanz einer neuen Ära“ ist die Fortsetzung der Familiensaga um das berühmte Delikatessengeschäft Dallmayr in München. Gemeinsam mit ihrem Mann hatte Therese Randlkofer das Geschäft zur ersten Adresse für Delikatessen aus aller Welt aufgebaut.
Der zweite Band beginnt im Jahr 1905 und beschreibt den legendären Aufstieg der früh verwitweten Geschäftsführerin, die sich gegen alle Vorurteile, Neid und Missgunst stemmt und es mit Fleiß und einer Portion Raffinesse schafft, ihre Position zu festigen. Schon bald gelingt es ihr zu expandieren. Therese handelt oft eigenmächtig, ohne sich mit ihren Söhnen abzusprechen, die längst zu Teilhabern geworden sind. Dies nutzt ihr Schwager und größter Kontrahent Max Randlko-fer, um Zwietracht in der Familie zu schüren, in der Hoffnung, das Unternehmen seines Bruders übernehmen zu können. Doch auch diese Angriffe wehrt Therese geschickt ab.
Eine weitaus schlimmere Bedrohung des prosperierenden Familienunternehmens stellt der Ausbruch des Ersten Weltkriegs dar. Neben ihrem Jüngsten werden wichtige Mitarbeiter eingezogen, die Lieferketten sind unterbrochen. Ihre französischen Lieferanten, mit denen sie jahrelang gute Kontakte pflegten, sind über Nacht zu Feinden geworden. Spannend und auf unterhaltsame Weise erzählt Lisa Graf die Geschichte der Familie Randlkofer, und dass sich am Ende doch alles zum Guten wendet. M. Rosenthal-Kappi
Lisa Graf: „Dallmayr. Der Glanz einer neuen Ära“, Penguin Verlag, München 2022, Klappenbroschur, 544 Seiten, 16 Euro
Wenn Liebe zur Qual wird
Ein Narzisst wirkt nach außen meist freundlich, liebenswürdig und anziehend. So ist auch Sonja R., deren Geschichte einer unglücklichen Beziehung die Münchner Psychotherapeutin Bärbel Wardetzki aufgeschrieben und fachlich kommentiert hat, in die Fänge eines Mannes mit einer solchen Persönlichkeitsstörung geraten.
Sonja ist eine Frau, die schon früh Verantwortung übernehmen musste. Der Mann, der Sonja die große Liebe vorgaukelt, führt ein Doppelleben und nutzt sie finanziell und emotional aus. Bis es ihr gelingt, sich endgültig von ihm zu lösen, gehen sieben Jahre ins Land, die von Gewaltausbrüchen des Mannes und unendlichen Seelenqualen für die Frau geprägt sind.
Im Anhang gibt die Autorin wichtige Verhaltenstipps und führt Adressen von Organisationen auf, bei denen man sich Hilfe holen kann.MRK
Bärbel Wardetzki/Sonja R.: „Und das soll Liebe sein? Wie es gelingt, sich aus einer narzisstischen Beziehung zu befreien“, dtv Verlag, München 2021, Taschenbuch, 223 Seiten, 10,90 Euro