18.05.2024

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Folge 18-23 vom 05. Mai 2023 / Themenjahr / Potsdam leuchtet in Orange / Brandenburgs Landeshauptstadt setzt sein Holländisches Viertel mit einer Veranstaltungsreihe in Szene

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-23 vom 05. Mai 2023

Themenjahr
Potsdam leuchtet in Orange
Brandenburgs Landeshauptstadt setzt sein Holländisches Viertel mit einer Veranstaltungsreihe in Szene
H. Tews

Der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. schätzte allein schon wegen seiner Verwandtschaft mit dem Haus Oranien-Nassau die Niederländer sehr. Da lag es nahe, Experten aus dem immer wieder mit den Fluten der Nordsee ringenden Land kommen zu lassen, um für die Erweiterung Potsdams ein sumpfiges Gelände trockenzulegen. Das Holländische Viertel entstand dabei, das mit seinen kleinen Giebelhäusern an Amsterdam erinnert.

Um die niederländischen Einflüsse in Potsdam gebührend ins Licht zu setzen, haben die Stadtoberen das Themenjahr „Holland in Potsdam“ ins Leben gerufen. Der Auftakt fand zwar bereits am 27. April statt, dem Koningsdag, dem niederländischen Nationalfeiertag, doch das Programm der über 20 Potsdamer Kulturinstitutionen und den mehr als 50 Akteuren des Potsdamer Kulturlebens kommt erst im Mai so richtig in die Gänge. Bis in den Spätherbst will das Projekt „Holland in Potsdam“ die unterschiedlichen Bezüge Potsdams zu den Niederlanden in den Fokus stellen: von Tulpenfest bis Migration, von Bildender Kunst bis Gartenbau.

Anlass für das Themenjahr ist die Ausstellung „Wolken und Licht. Impressionismus in Holland“, die das Museum Barberini vom 8. Juli bis 22. Oktober zeigt. Die Ausstellung versammelt 100 Meisterwerke von 40 Künstlern, darunter Johan Barthold Jongkind, Vincent van Gogh, Jacoba van Heemskerck und Piet Mon­drian. Auf der kostenfreien Barberini App wird darüber hinaus ein Stadtrundgang als Audiotour zu 20 verschiedenen Orten der Stadt mit ihren Holland-Bezügen angeboten. Der Stadtrundgang steht wie die Vorgänger-Projekte „Italien in Potsdam“ und „Frankreich in Potsdam“ als Audioguide-Tour auf der App dauerhaft zur Verfügung und wird im Laufe des Jahres als Kleiner Kunstführer in der Reihe der Publikationen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) veröffentlicht.

Neben dem Museum Barberini und der SPSG als Initiatoren der Aktion sind weitere bedeutende Institutionen daran beteiligt. So auch das Potsdam Museum, das Jan Bouman Haus, die Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße, das Filmmuseum, die Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg, der Förderverein Jagdschloss Stern oder die Liebermann-Villa am Wannsee. Der impressionistische Maler Max Liebermann bereiste über vier Jahrzehnte lang regelmäßig die Niederlande, wo er sich unter anderen von Urlaubsmotiven an Badestränden inspirieren ließ.

Auch die Potsdamer Schlössernacht widmet sich den Niederlanden. Am Wochenende des 18. und 19. August lädt sie unter dem Titel „Prachtig“ in den opulent inszenierten Park Sanssouci und seine Schlösser ein. Zu den Höhepunkten gehören Führungen auf den Spuren der Frauen des Holländischen Viertels sowie Führungen zu Gartenkunst und niederländischen Fliesen. Auf dem nur wenige Kilometer von Potsdam entfernten Schloss Caputh können Besucher den Fliesensaal betreten. Friedrich Wilhelm I. ließ ihn 1720 aus Erzeugnissen holländischer Fayenceproduktion anfertigen.

holland-in-potsdam.de