18.05.2024

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Folge 19-23 vom 12. Mai 2023 / Ernährung / Wie unser Essen zum Instrument kleiner, mächtiger Kreise wird / Künstliche, patentierte Produkte verdrängen zunehmend konventionelle Agrarprodukte. Als Rechtfertigung muss neuerdings vor allem der „Kampf gegen den Klimawandel“ herhalten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-23 vom 12. Mai 2023

Ernährung
Wie unser Essen zum Instrument kleiner, mächtiger Kreise wird
Künstliche, patentierte Produkte verdrängen zunehmend konventionelle Agrarprodukte. Als Rechtfertigung muss neuerdings vor allem der „Kampf gegen den Klimawandel“ herhalten
Wolfgang Kaufmann

Ohne Lebensmittel sind wir alle dem Hungertod geweiht. Insofern hatte der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger vollkommen Recht, als er 1974 schrieb: „Wer die Nahrung kontrolliert, kontrolliert die Menschen.“ Das gilt schon seit Anbeginn der Geschichte. Nahrungsentzug ist genauso wirksam wie der Einsatz von Waffen, wenn es darum geht, den Gegner auszulöschen. 

So berichtet schon Homers „Ilias“ von der griechischen Belagerung von Troja, welche dem Zweck diente, die feindliche Stadt auszuhungern. Beispiele aus jüngerer Zeit sind die Seeblockade Deutschlands im Ersten Weltkrieg und danach sowie die 500 Tage währende Einkesselung Leningrads während des Zweiten Weltkriegs. Im letzteren Falle starb eine Million Menschen – mehr als durch die Bomben auf Hamburg, Dresden, Tokio, Hiroshima und Nagasaki zusammen.

Dazu kam der Einsatz der Massenvernichtungswaffe Hunger gegen unerwünschte oder „rebellische“ Teile der Bevölkerung im eigenen Machtbereich. Auf diesem Gebiet dominierte anfangs Großbritannien. Davon zeugen unter anderen die Große Hungersnot in Irland von 1845 bis 1849 sowie die nahezu parallele Hungerkatastrophe in Schottland von 1846 bis 1856 und die ständig wiederkehrenden tödlichen Hungerphasen in der Kronkolonie Indien. In allen Fällen waren nicht Missernten oder Ähnliches die Ursache, wie oft behauptet wird, sondern die bewusste Unterlassung von Hilfsmaßnahmen.

Milliardenschwere Investoren

Übertroffen wurde die britische Grausamkeit lediglich noch von der Barbarei der kommunistischen beziehungsweise maoistischen Führer in der Sowjetunion und China. Dort starben insgesamt wohl um die 80 Millionen Menschen aufgrund wiederholter, von den Regierenden bewusst herbeigeführter Nahrungsverknappungen.

Im 21. Jahrhundert kommt die Reduzierung des Lebensmittelangebotes dahingegen nun deutlich subtiler daher, wobei die Folgen aber ebenfalls dramatisch sind. Jetzt droht nicht weniger als die Ablösung aller natürlichen, gesunden und relativ leicht herzustellenden Nahrungsmittel durch synthetische, industriell erzeugte und zugleich patentierte Produkte – auf den Markt geworfen von wenigen, global agierenden Großkonzernen, die dann auch die Preise nach Gutdünken festlegen können. 

Als Begründung hierfür muss in aller Regel der Kampf gegen den angeblich menschengemachten Klimawandel herhalten, wie es beispielsweise in einem Arbeitspapier des von der US-Regierung kontrollierten Board for International Food and Agricultural Development (BIFAD) mit dem Titel „Systemische Lösungen für die Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft zwecks Bewältigung des Klimawandels“ angeregt wird. Dabei dominieren derzeit sechs Strategien zur Umsetzung solcher „Lösungen“.

Derzeit laufen Bemühungen, zukünftig verstärkt pulverisierte Insekten als Nahrungsmittel in Umlauf zu bringen, wobei diese vorwiegend aus Produktionsstätten stammen, in denen reichlich Kapital von Investmentgiganten und „philanthropischen“ Milliardären steckt. Gleichzeitig findet eine groß angelegte und konzertierte Dämonisierung konventionell hergestellter Nahrungsmittel statt, welche man wahlweise als ungesund oder „klimaschädlich“ verleumdet – allen voran Fleisch und andere tierische Erzeugnisse. 

Daneben überfluten die Großkonzerne und Kapitalanleger den Markt mit Ersatzprodukten, deren Nährwert und gesundheitliche Unbedenklichkeit äußerst umstritten sind, was insbesondere für synthetische Lebensmittel aus der Retorte gilt.

Des Weiteren werden Nutzpflanzen systematisch genmanipuliert, um sie gegen Schädlinge zu wappnen und höhere Erträge zu erzielen. Allerdings hat dieser Eingriff in das Erbgut auch negative Konsequenzen: Hierdurch entstehen umweltschädliche Monokulturen, welche die natürlichen Sorten verdrängen, während die Preise für das Designer-Saatgut unablässig klettern. Zudem arbeiten einige Pharmaunternehmen jetzt an mRNA-Impfungen für Nutztiere. 

New York City prescht vor

Die sollen die bisherigen Antibiotika-Gaben ersetzen, führen jedoch dazu, dass mRNA in die menschliche Nahrungskette gelangt. Dabei stehen die wie bei den Covid-19-Impfungen extrem beschleunigten Zulassungsverfahren kurz vor dem Abschluss. So sollen im August 2023 im australischen Bundesstaat New South Wales erstmals mRNA-Vakzine bei Zuchtvieh zum Einsatz kommen. 

Schließlich wäre da noch die Entwicklung von sogenannten Bioengineered Spores. Das sind speziell „konstruierte“ Mikroorganismen, die jedem landwirtschaftlichen Erzeugnis beigemischt werden können. Sie ermöglichen es, den Weg eines Nahrungsmittels vom Produzenten bis zum Verbraucher nachzuverfolgen, was der „Optimierung der globalen Lieferketten“ dienen soll. Gleichzeitig eröffnet der „Mikroben-Barcode“ aber auch der Überwachung Tür und Tor.

Seit 2021 häufen sich übrigens unerklärliche Brände, Giftunfälle und andere Havarien in konventionellen Agrarbetrieben ebenso wie Hackerangriffe, die zum Beispiel Lüftungsanlagen in Ställen lahmlegen. Unter dem Vorwand des Kampfes gegen den Klimawandel tobt also allem Anschein nach ein teilweise offener und teilweise verdeckter Krieg gegen gewachsene Strukturen in der Landwirtschaft und Nahrungsmittelversorgung. Wie dessen nächstes Schlachtfeld aussehen könnte, zeigt das Beispiel New York City. Dort plant die Stadtverwaltung, die durch die Ernährung der Einwohner verursachten Kohlendioxid-Emissionen bis zum Jahr 2032 um ein Drittel zu reduzieren. Zu diesem Zweck will sie gemeinsam mit der Kreditkartenfirma American Express sämtliche Daten zu den individuellen Lebensmittelkäufen der Bürger auswerten. 

Der sich hieran anschließende Schritt wäre dann logischerweise die Festlegung eines persönlichen CO₂-Budgets auf dem Gebiet der Ernährung, bei dessen Überschreitung weitere Einkäufe „klimaschädlicher“ Produkte sanktioniert würden. Dieses Modell funktioniert allerdings nur im Falle der kompletten Abschaffung des Bargeldes. Aber daran arbeiten Lobbyisten bekanntlich auch mit voller Vehemenz.