Die Medien haben den Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Deutschland mit großer Euphorie begleitet. Reich beschenkt mit Waffen und Geld zog er von dannen. In die anfänglich große Solidarität mit den Ukrainern mischt sich bei manchen Berlinern mittlerweile auch Skepsis gegenüber so manchen aus dem attackierten Land Geflüchteten. 

Erstaunt reiben sich Hauptstädter die Augen, wenn sie die neuen und oft hochpreisigen Autos mit dem „UA“-Kennzeichen und dem gelb-blauen Emblem sehen. Im Straßenverkehr ist ihnen gegenüber Vorsicht geboten. Diese Gefährte sind nicht selten ohne jeden Versicherungsschutz unterwegs. Laut einer führenden deutschen Boulevardzeitung bekommen allein in Sachsen bereits jetzt mehr als hundert einheimische Autofahrer nach Unfällen ihre Schäden nicht erstattet. 

Bis maximal ein Jahr nach der Einreise garantiert die „Grüne Karte“ die Haftpflichtversicherung. Doch viele Ukrainer fahren bereits länger auf Deutschlands Straßen. Fährt man ohne Kfz-Haftpflichtversicherung in Deutschland auf öffentlichen Straßen, begeht man allerdings eine Straftat. Darüber hinaus wird man persönlich für die Schäden in Regress genommen, die man mit seinem Fahrzeug bei Dritten verursacht. Lässt man als gesetzestreuer Deutscher seinen Wagen zum Brötchenholen oder, um bei der Bank Geld abzuheben, kurz im „eingeschränkten Halteverbot“ stehen, ist oft sehr schnell die Ordnungsmacht da und kassiert. Bei Autos aus der Ukraine schauten die Aufpasser lieber weg, klagen Autofahrer. 

Einzelfälle? Nun, die Gastfreundschaft der Deutschen wird derzeit angesichts von Flüchtlingsansturm und einer Rekordzahl von neu hereinströmenden Asylsuchern ohnehin massiv strapaziert. Man sollte es mit den Irritationen nicht übertreiben.