19.05.2024

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Folge 20-23 vom 19. Mai 2023 / Ökodiktatur / Als Vorbild dienen die Corona-Maßnahmen / In einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin „OXI“ gibt Peukert tiefe Einblicke in sein Denken

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20-23 vom 19. Mai 2023

Ökodiktatur
Als Vorbild dienen die Corona-Maßnahmen
In einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin „OXI“ gibt Peukert tiefe Einblicke in sein Denken

Angesichts der überaus radikalen ökosozialistischen Vorschläge des Siegener Staats- und Wirtschaftswissenschaftlers Professor Dr. Dr. Helge Peukert „an die Letzte Generation, welche Forderungen aufzustellen und zu diskutieren wären, um die thermophysikalische Bedrohung der Menschheit abzuwenden“, drängt sich die Frage nach dem persönlichen Hintergrund dieses Hochschullehrers auf.

Peukert ist unter anderem Mitglied im Beirat der globalisierungskritischen Nichtregierungsorganisation attac Deutschland und des Netzwerkes Scientist Rebellion, welches gleichfalls zum zivilen Ungehorsam greift, um härtere Klimaschutzmaßnahmen zu erzwingen, weil ansonsten die Verurteilung der jetzt Verantwortlichen „vor einem späteren Generationengericht“ drohe. Dabei erhält er immer wieder Gelegenheit, sich in etablierten Medien wie dem Deutschlandfunk, dem WDR, der „Süddeutschen Zeitung“ und der „Frankfurter Rundschau“ zu äußern. Den tiefsten Einblick in sein Weltbild gab er jedoch in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin „OXI“, das auch den oben vorgestellten Text „Wie radikal müsste es sein?“ publizierte.

Auf die Frage, ob seine Forderungen „nicht völlig illusorisch“ seien, meinte der 66-Jährige: „Angesichts der bestehenden Macht- und Interessenverhältnisse, z. B. der Riesengewinne der Autokonzerne mit fetten SUVs, der geopolitischen Konfrontationslage, kurzfristorientierter Hasenfußpolitikerinnen auch hierzulande und der Nichtbereitschaft breiter Bevölkerungskreise in unserer Konsumdemokratie, der Katastrophe ins Auge zu schauen, stehen die Zeichen definitiv schlecht.“ 

Abschied vom Individualverkehr

Dennoch müsse er an die Öffentlichkeit gehen, denn: „Wer in Grenzsituationen schweigt, macht sich mitschuldig.“ Anschließend gab der Interviewer zu bedenken: Bedeute eine Umsetzung der Forderungen Peukerts „nicht das Ende der Demokratie – also liefe man nicht Gefahr, dann die von vielen an die Wand gemalte drohende Ökodiktatur zu bekommen?“ Hierauf wich der Wissenschaftler aus: „International beobachten wir bereits … angesichts diverser Verunsicherungen zunehmende Tendenzen zu autoritären Regimen, und in westlichen Formaldemokratien gewinnen rechtspopulistische Akteure an Beliebtheit.“ Insofern wäre es wohl kaum sonderlich problematisch, wenn man angesichts drohender „Ökosystemzusammenbrüche … unter halbwegs demokratischen Bedingungen die Fokussierung auf ein großes Ziel“ wie eben die Begrenzung der Erderwärmung wage. Dem folgt der aufschlussreiche Satz: „Die Corona-Politik bietet Anschauungsunterricht, wie man einen tendenziellen Lockdown hinbekommen kann, ohne in einer Corona-Diktatur zu enden.“

Ebenso fabulierte Peukert noch von der „starken ordnenden Rolle des Staates“ sowie den Segnungen der „Überwindung des individualegoistischen Konsumlebensstils, inklusive einer Verabschiedung vom Individualverkehr“, wobei er es sich nicht verkneifen konnte, Seitenhiebe gegen die „vielen Menschen“ zu verteilen, die auf „Verleugnung und Abwehrmechanismen“ setzten. W.K.