18.05.2024

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Folge 21-23 vom 26. Mai 2023 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-23 vom 26. Mai 2023

Leserforum

quasi-religiöse Vernunft

Zu: Grüne Offenbarungen und bürgerliche Perspektiven (Nr. 20)

Liebe PAZ, liebe Wirtschaftsredakteure, in den 70er Jahren war Helmut Schelsky auch mit seinem Buch „Die Arbeit tun die Anderen“ soziologisch dem Phänomen einer neuen religiösen Bewegung auf den Grund gegangen. Warum ist so ein wichtiger Mann für Euch keine Handreiche, wenn die neue grüne Bewegung soziologisch entzaubert werden kann? Denn die Grünen sind ein Paradebeispiel für den Versuch, eine politisch-pragmatische Rationalität, wie sie unsere Demokratie zu Kohls Zeiten noch war, in eine quasi-religiöse Rationalität umzuwandeln, indem sie die Rationalität selbst zum Glaubensinhalt umwerten. Beispiele dafür gibt es zuhauf: Klimaglaube, Gleichheitswahn, feminine Außenpolitik, Minderheitenwahn und so weiter.

Hand in Hand damit geht die Reprimitivierung des Wissens und der gesamten gesellschaftlichen Kommunikation. Die Fragen der Legitimität einer Herrschaft, also die Rechtsetzung, verkommt zum reinen Rechtspositivismus, das Verhältnis von Herrschenden zu Beherrschten, das im Gesellschaftsvertrag seine ausgleichende Gestaltung erhielt, wird zu einem reinen Knechtschaftsverhältnis, mithin also demokratiefeindlicher. 

Karl-Heinz Berndt, Wittstock






Es wird sich nichts ändern

Zu: Bremen verheißt mehr Spannung als gewöhnlich (Nr. 19)

Ich lebte über 30 Jahre in Bremen und nun im „Exil“ im Osten. Die Verhältnisse werden sich in der Hansestadt nicht ändern, solange noch Geld fließt. Der berüchtigte Bremer Filz ist übermächtig. Es hört erst dann auf, wenn dieser roten „Räterepublik“, wie nach 1918, von außen ein Ende gesetzt wird. Rundherum ist der Niedergang ja bereits erkennbar, wenn man noch ein bisschen Restverstand sein Eigen nennt. 

Derweil tanzen die rot-grünen Genossen noch auf den Bürgerschaftstischen. Und der Bremer Wähler lässt sich nur allzu gern den Lügenhonig ums Maul schmieren, um die Wirklichkeit verdrängen zu können. Übrigens ist die Partei Bürger in Wut bereits im Landtag vertreten (durch eine Besonderheit des Bremer Wahlgesetzes, Bremerhaven betreffend). Eigentlich braucht sie dieses „Bündnis Deutschland“ gar nicht. Das trägt nur zur weiteren Spaltung der konservativen Opposition bei. 

Man kann es nicht jedem empfindlichen Wähler mundgerecht machen. Ein bisschen mehr Courage gehört schon zum Wahlverhalten dazu, die Alternative ist seit zehn Jahren gegeben. Jedenfalls werden die Machtwechsel der Zukunft nur auf den Trümmern der Vergangenheit erlangt werden, soviel steht fest. Diese Bremer Wahl jedenfalls wird erst einmal gar nichts ändern.

Chris Benthe, Dresden






Es lebe das Sozialparadies!

Zu: Asylverfahren bereits an der Grenze? (Nr. 19)

Wo auch immer das Asylverfahren stattfinden soll: Haben wir wirklich ein solches, was auch so bezeichnet werden kann? Das Papier, das wir hierfür haben, wird nicht konsequent angewandt, und das Verfahren dauert zu lange. Hier bekommt nicht nur Deutschland nichts geregelt, sondern auch die EU-Staaten. 

Das ist nicht neu, aber festzustellen ist doch: Sobald ein Immigrant, der etwa in der Schweiz oder in Frankreich ankommt, erklärt, er wolle nach Deutschland weiter, wird er durchgewunken. In Deutschland werden sie freundlich aufgenommen, und das war es dann. Wer da wirklich ins Land kommt, wird nicht wirklich geprüft. Aber das hat sich die EU, insbesondere Deutschland, selbst zuzuschreiben. 

Ähnlich verhält es sich auch mit den Menschen, die aus der Türkei kommen. Warum eigentlich? Sicherlich nicht, weil es in Deutschland so schön ist. Warum flüchten sehr viele Menschen aus der Ukraine ganz gezielt nach Deutschland? Es gibt andere Staaten auf dieser Erde, die mindestens genauso gut sind. Es wird nicht geprüft, welche Menschen aus der Ukraine nach Deutschland flüchten. 

Wir treffen hier auf eine große Anzahl von ausgezeichnet gutgestellten Schutzsuchenden. So sieht man Porschefahrer und andere, die Pkw der gehobenen Klasse fahren, und es gibt Schutzsuchende, die schon nach wenigen Wochen in Deutschland „Betongold“ erwerben können. Da gibt es auch jene, die ein Verhalten an den Tag legen, als ob ihnen Deutschland schon gehört und sagen: „Wir wollen, wir erwarten, wir fordern.“

Es lebe das (noch) Sozialparadies!

Heinz-Peter Kröske, Hameln 






Ostpreußen im Versand

Zu: Postwertzeichen im Spiegel der Zeit (Nr. 18)

Mit Vergnügen habe ich Ihren interessanten Artikel über Postwertzeichen mit Bezug auf Ostpreußen gelesen. Zwei Ergänzungen möchte ich hinzufügen:

Neben den Abstimmungsgebieten Allenstein und Memelland darf man auch die Marken für das Abstimmungsgebiet Marienwerder von 1920 nennen. Das Gebiet um Marienwerder gehörte zwar ursprünglich zu Westpreußen, wurde aber nach dem Verlust dieser Provinz der Verwaltung Ostpreußens angegliedert.

Bemerkenswert ist, dass auch die Postverwaltung der DDR verschiedene Briefmarken mit einem Bezug zu Ostpreußen verausgabte: bereits 1952 zwei Marken mit dem Bild der Künstlerin Käthe Kollwitz (zwei Pfennig schwarz und 20 Pfennig dunkelkarmin), 1967 wieder Käthe Kollwitz (20 Pfennig dunkelkarmin), 1973 zum 500. Geburtstag des Astronomen Nikolaus Kopernikus (70 Pfennig mehrfarbig), ebenfalls 1973 zum Dichter Johann Gottfried Herder (25 Pfennig mehrfarbig) sowie 1974 ein regelrechter  „Ostpreußen-Satz“ mit den Portraits des Physikers Gustav Robert Kirchhoff (fünf Pfennig schwarzgrau), des Philosophen Immanuel Kant (zehn  Pfennig schwarzblau) und von Johann Gottfried Herder (25 Pfennig schwarzgrün).

Norbert Neumann, Görlitz






Teure Zwangsmaßnahmen

Zu: Der Traum von der Hundehütte (Nr. 17)

Der satirische Wochenrückblick belegt eindrucksvoll die irrationalen Heizungspläne, Wärmepumpen, Dämmvorschriften und gescheiterte Klimawende von Habecks Wirtschaftsministerium, dazu eine maßlose Vetternwirtschaft. 

In einer Energiekrise werden die letzten emissionsfreien Kernkraftwerke abgeschaltet und damit bewusst höhere Strompreise in Kauf genommen. Es ist die Fehlentscheidung einer unqualifizierten, technologiefeindlichen Führung, was zur Schwächung des Wirtschaftsstandortes und Wettbewerbsrückläufigkeit Deutschlands führt, weil ein Teil der Industrie sich in andere Länder begibt (China/Asien/Ostblock). 

Kein anderes Land folgt der deutschen Dummheit. Im Gegenteil: Man baut Kern- und Kohlekraftwerke, und im Sinne der Ukraine meint unser Klimaminister sogar, dass die Kernkraft in Ordnung sei, solange die Werke „sicher laufen“. 

Die „Erneuerbaren“ sind nicht in der Lage, die Grundlast zu decken, sodass wir zum Primärenergieverbrauch Erdöl, Erdgas, Kohle und Kernenergie hinzuziehen müssen, und so holen wir uns Energie aus französischen Kernkraft- und polnischen Kohlekraftwerken.

Dabei hätten wir diverse Schiefergasvorkommen im norddeutschen Raum und auch neue Technik/Technologie. Das Frackingverbot vom November 2022 müsste aufgehoben werden. So beziehen wir teure Energie und teures LNG-Gas aus den USA. Zu den Zwangsmaßnahmen kommt demnächst der verpflichtende CO₂-Emis­sionshandel. Eine Klimasteuer ohne Gegenleistung?

Günter Algner, Berlin