18.05.2024

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Folge 22-23 vom 02. Juni 2023 / Who-Statistik / Mehr Corona-Tote als angenommen? / Die Zahl von 14,9 Millionen Opfern basiert auf einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-23 vom 02. Juni 2023

Who-Statistik
Mehr Corona-Tote als angenommen?
Die Zahl von 14,9 Millionen Opfern basiert auf einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation
Wolfgang Kaufmann

Am 19. Mai meldeten zahlreiche große deutsche Medien von der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ bis hin zum ZDF, dass allein 2020 und 2021 „weltweit rund 15 Millionen Menschen an Covid-19 gestorben“ seien, womit das Coronavirus noch stärker gewütet habe als bislang angenommen. Hierbei bezogen sie sich auf eine Meldung der Nachrichtenagentur dpa, die wiederum die Angaben im gerade erschienenen Statistischen Jahrbuch der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufgriff. 

Die dort genannte Zahl von 14,9 Millionen Toten basiert aber lediglich auf einer Schätzung der allgemeinen Übersterblichkeit. Oder anders ausgedrückt: Sie schließt nicht nur die tatsächlichen Opfer des Krankheitserregers SARS-CoV-2 ein, sondern auch sämtliche Todesfälle aufgrund verschobener Operationen und Vorsorgeuntersuchungen sowie medizinischer Falschbehandlungen wie unnötiger invasiver Beatmung. Dazu kommen diejenigen, die infolge der sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Lockdowns oder an Impfkomplikationen starben. Nach eigenen Angaben ist die WHO außerstande, den jeweiligen Anteil der einzelnen Faktoren zu quantifizieren. Das heißt, sie weiß nicht, was letztlich tödlicher wirkte: das Virus oder die Maßnahmen zu dessen Eindämmung. 

Es gibt Indizien, die eine Antwort hierauf liefern könnten. So schreibt die WHO, dass die Übersterblichkeit 2021 höher lag als 2020, und der stärkste Anstieg der zusätzlichen Todesfälle im Zeitraum von Februar bis Mai 2021 erfolgte, also zu Beginn der Impfkampagne. Das alles hielten die Leitmedien hierzulande jedoch keiner Erwähnung wert. Sie beschränkten sich darauf, die unkorrekte dpa-Meldung ohne jedwedes Hinterfragen weiterzuverbreiten. Dies blieb aber nicht die einzige journalistische Fehlleistung.

Leitmedien verhalten sich unkritisch

Was ebenfalls vollkommen unter den Tisch fiel, war der persönliche Hintergrund des verantwortlichen WHO-Datenanalysten William Msemburi aus Südafrika, der die Zahl 14,9 Millionen bereits im Dezember 2022 in einem Artikel im Fachmagazin „Nature“ mit dem Titel „Die WHO-Schätzung der Übersterblichkeit in Verbindung mit der Covid-19-Pandemie“ genannt hatte. Msemburis Karriere begann 2014 am Institute for Health Metrics and Evaluation der University of Washington in Seattle, das mithilfe einer Großspende der Bill-und-Melinda-Gates-Foundation (B&MGF) gegründet worden war. Kurz darauf wechselte er direkt zu der Stiftung und betätigte sich zugleich als Berater der Impfallianz Gavi, die ebenfalls erhebliche Zuwendungen von dem Ehepaar Gates erhielt. Ab Januar 2020 arbeitete Msemburi für die WHO, bevor er im März 2023 wieder zur B&MGF zurückging. Dennoch verneinte der Südafrikaner im Zusammenhang mit der Einreichung seines Beitrages in „Nature“ jeglichen Interessenkonflikt. 

Hier kritisch nachzuhaken und die genauso problematische Rolle von Msemburis Mitautoren zu beleuchten, wäre eigentlich die Aufgabe aller Medien gewesen, welche die Zahlen des früheren Technical Officers der WHO verbreiteten.