Immer wieder faszinierend sind die wie Perlen an Pommerns Ostseeküste aufgereihten Ostseebäder. Hier gelangen die Seewinde über eine Wasserfläche, deren Ausdehnung dafür bürgt, dass die herangewehte Seeluft frei von Staub und Keimen ist, mit ungebrochener Kraft an die weite Küste.

Rewahl [Rewal] bei Greifenberg, einst ein 1434 erstmalig erwähntes kleines Fischerdorf, liegt direkt an der bewaldeten Steilküste. Von zirka 1830 an besuchten bereits Sommergäste den Ort, und ein Warmbad gab es seit 1838. Im Reiseführer von 1908 wurden die Vorzüge des kleinen Badeorts ausführlich beschrieben. Die Anreise war Anfang des 20. Jahrhunderts einfach, denn von Greifenberg aus fuhr eine Kleinbahn, die für die 31 Kilometer lange Strecke eindreiviertel Stunden brauchte. Man wohnte damals zum Beispiel im Hotel Seestern, in Heuers Strandhotel, in der Pension Dünenhof und Edelweiß sowie vielen Privatquartieren. Jeder Wirt stellte damals für die Dauer des Aufenthalts seinen Gästen eine verschließbare Badehütte, Kosten dafür drei Mark.

Im Frühjahr 1945 ereilte Rewahl, wie auch ganz Hinterpommern das Schicksal der sowjetischen Eroberung. Heute gehört es zu Polen.

Das ehemals preußische Seebad zeigt aktuell einen kleinen historischen Ortskern mit neuen, sehr gepflegten Promenaden und Aussichtspunkten entlang der Steilküste, die einen wunderschönen Blick über die Ostsee bieten. Der Ortskern ist verkehrsberuhigt. In modernen Kurhotels kann man etwas für die Gesundheit tun. Zwei denkmalgeschützte historische Hotels und das Warmbad von 1838 gibt es immer noch, es fungiert jetzt als Ärztehaus und liegt direkt neben dem Hotel Jantar an der Steilküste. 

Vielleicht führt der Weg Sie einmal in den Badeort mit Tradition.