18.05.2024

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Folge 26-23 vom 30. Juni 2023 / Sparmaßnahmen / Gähnende Leere / Bildergalerie im Potsdamer Park Sanssouci und das Schloss Glienicke in Berlin bleiben 2024 geschlossen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-23 vom 30. Juni 2023

Sparmaßnahmen
Gähnende Leere
Bildergalerie im Potsdamer Park Sanssouci und das Schloss Glienicke in Berlin bleiben 2024 geschlossen
H. Tews

Wer im kommenden Jahr die Bildergalerie im Potsdamer Park Sanssouci oder das Schloss Glienicke im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf besuchen möchte, wird sich vor geschlossenen Toren wiederfinden. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hat jetzt darüber informiert, dass diese beliebten Einrichtungen wegen fehlender finanzieller Ressourcen geschlossen bleiben müssten. 

Die öffentlichen Zuschüsse an die SPSG werden auch im kommenden Jahr nicht erhöht und bleiben trotz einer nach wie vor hohen Inflation, steigender Energie- und Baukosten sowie regulärer Tarifaufwüchse auf dem Niveau des Jahres 2022. Die Differenz zwischen den inflationsbedingten Ausgabensteigerungen auf der einen und den Zuwendungen auf der anderen Seite könne, wie es heißt, die SPSG nicht allein aus Eigeneinnahmen ausgleichen. 

Gleichwohl besteht die Verpflichtung, den zuwendungsgebenden Ländern und dem Bund jährlich ausgeglichene Haushalte vorzulegen. Schon um dieselben Leistungen wie 2022 erbringen zu können, würde die SPSG im Jahr 2024 wegen der zu erwartenden Preis- und Tarifsteigerungen mindestens fünf Millionen Euro mehr benötigen. Deshalb sei man zu Einsparungen gezwungen, die alle Tätigkeitsbereiche betreffen.

Um die Schließungen weiterer Einrichtungen der preußischen Schlösser- und Parkverwaltung zu verhindern, mussten die Bildergalerie und das Schloss Glienicke als Bauernopfer herhalten. Damit spart man etwa 300.000 Euro pro Jahr.

Für die Entscheidung, beide Einrichtungen nicht für den Besuchsverkehr zu öffnen, waren mehrere Gründe ausschlaggebend: So sollten betriebsbedingte Kündigungen unbedingt vermieden werden. Die in den betroffenen Liegenschaften eingesetzten Beschäftigten werden im kommenden Jahr in anderen Schlössern tätig sein. Und um die kulturellen Leuchttürme im ländlichen Raum aufrechterhalten zu können, wollte man die märkischen Schlösser in Königs Wusterhausen, Caputh, Paretz, Oranienburg und Rheinsberg von den Schließungen unbedingt ausklammern.

Die Schließungs-Entscheidung weckt Erinnerungen an das Jahr 2016. Damals musste die SPSG wegen eines zu geringen Budgets diverse Häuser für den regulären Besuchsverkehr schließen, die seitdem nur noch an ausgewählten Tagen besichtigt werden können. Sollten die Zuschüsse an die SPSG im Jahr 2025 nicht signifikant steigen, droht der Bildergalerie und dem Schloss Glienicke dasselbe Schicksal. Zudem, so die Warnung, wären Schließungen weiterer Häuser im UNESCO-Welterbe unausweichlich.