18.05.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
Folge 26-23 vom 30. Juni 2023 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-23 vom 30. Juni 2023

Leserforum

Viel Mut zur Wahrheit

Zu: Vielfalt gegen Gleichheit (Nr. 24)

Es ist mir ein großes Bedürfnis, endlich einmal Herrn Dr. Stumfall für seine immer ins Wahre treffenden Beiträge in der PAZ zu danken. Hätten wir doch noch mehr solche „christsozialen Urgesteine“ mit so viel Wissen und Erfahrung – und Mut zur Wahrheit! Genau dieser Mut zur lebensnotwendigen Wahrheit könnte das Verhängnis der Lüge und das Werte zerstörende „Gutmenschentum“, in dem wir uns Tag für Tag durch diese linksideologische und sektenartige Machterhaltungspolitik befinden, zum Wohle der Menschheit und der Natur, von der wir ein essentieller Teil sind, heilen helfen.

Und der letzte Satz des Artikels: „Doch ein Weltethos, das zu seiner Verbreitung Kriege führt, wird niemanden überzeugen können“, spricht mir aus Herz und Verstand. Als zirka 60 Jahre treue CDU-Wählerin konnte ich schon seit 2017 die Merkel-CDU nicht mehr wählen. Auch die heutige Merz-CDU ist zum sogenannten Erhalt der äußerst fragwürdigen „europäischen Wertegemeinschaft“ als visionslose Partei mit Floskel-artigem und linksmittigem Nonsens für mich nicht wählbar. Das Zünglein an der Waage in der Mitte steht auf null, Herr Merz!

Marguerite Kollo, Groß Kreutz/Havel






Verbaler Extremismus

Zu: Gipfel der Politik­verweigerung (Nr. 24)

Professor Patzelt ist einer von den wenigen CDU-Granden, dem nicht gleich der Schaum vor dem Mund steht, wenn er von der AfD spricht. Aber seiner Ansicht, ein AfD-Verbot sei vor allem deswegen aussichtslos, weil diese Partei politisch aussichtslos sei und daher ihre „verfassungsfeindlichen Ziele“ nicht erreichen könne, muss man nicht unbedingt zustimmen.

Die AfD ist in fast allen Parlamenten stark vertreten, sie bringt dort überall Anträge und Anfragen ein und gehört somit zum politischen Leben der Republik, auch wenn das der Politklasse nicht passt. So verhält sich keine Partei, welche die „Verfassung aus den Angeln“ heben will. Dagegen wird das Gemeinwesen bedroht durch das Versagen der Altparteien in den Bereichen der Finanz- und Währungspolitik, der Immigration, der Inneren Sicherheit und der Energiewende.

Was den verbalen Extremismus angeht, so findet der sich eher bei den etablierten Parteien als bei der AfD. Maßgebliche Politiker der Altparteien haben die Mitglieder der AfD als Pack, Gesindel, giftigen Abschaum oder braunen Schmutz beschimpft. Aus eigenem Erleben kann ich vom Bewurf mit Pflastersteinen, Flaschen und Eiern, von der Zerstörung von Info-Ständen, von Spuckattacken, vom Vorgehen des Staatsschutzes aufgrund von bösartiger Denunziation, vom jahrelangen Versuch der Vernichtung meiner bürgerlichen Existenz berichten.

Mit solchen Methoden wird das Gedankengut der AfD nicht gestoppt, wohl aber die (berechtigte) Kritik am politischen System und letztlich der Demokratie gefördert. Zugegebenermaßen findet sich gerade in einer Partei wie der AfD ein Überschuss an Rhetorik samt moralisch unterirdischen Sprüchen, was jedoch bei unseren Protagonisten der Demokratie zum Programm des Kampfes gegen Rechts gehört: Diffamieren, Stigmatisieren, Kriminalisieren.

Adolf Frerk, Geldern






Sklaven einer Maschine

Zu: Schöne neune Welt (Nr. 23)

Künstliche Intelligenz ist nur wieder ein Beispiel dafür, uns zu kontrollieren und in Schach zu halten. Bislang hat man immer wieder versucht, aus Menschen Maschinen zu machen. Nun soll KI unser tägliches Leben gestalten und kontrollieren.

Dies ist ein Akt gegen die Schöpfung. Menschen sollen von Maschinen dirigiert werden. Wir sollen alles abgeben, nicht mehr selber denken und entscheiden; dies alles können Maschinen ja viel besser als wir. Wirklich? Wo bleibt das Zwischenmenschliche, wo bleiben Zuneigung und Zuwendung? All das, was Menschen im Umgang miteinander brauchen und 

vermitteln.

Wissensinhalte vermitteln ohne persönliche Zuwendung? Nein, das wird nicht funktionieren, sollte es auch nicht. Wenn wir unser eigenes Gehirn nicht mehr anstrengen und alles Maschinen überlassen, werden wir zu dahinvegetierenden Kohlköpfen. Ist das erstrebenswert? Der Lernprozess hängt von der Person ab, die diesen einleitet und begleitet. Eine Maschine ist hierfür ungeeignet. Es wird uns als Fortschritt verkauft, aber das ist es nicht. 

Durch die fortschreitende Digitalisierung sind Kinder und Jugendliche bereits in einem bedrohlichen Maße der alten Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen beraubt. Man überlässt dies den Maschinen. Die motorischen Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen leiden ebenfalls unter diesem „Fortschritt“. Wollen wir das wirklich? Ist ein Leben, Sklave einer Maschine zu sein, sinnvoll?

Im Übrigen, was geschieht, wenn es flächendeckende Blackouts gibt? Wenn Maschinen gehackt werden und mit anderen Informationen und Daten gefüttert werden? Ich möchte mich weiterhin auf meinen gesunden Menschenverstand verlassen. Ich möchte mir weiterhin meiner Geschöpflichkeit bewusst sein.

Ilona Dubalski-Westhof, Radevormwald






Eine 1000-jährige Tradition

Zu: Ein archäologisches Puzzle für die ganze Familie (Nr. 22)

Für die Traditionspflege in Brandenburg-Preußen beginnt Geschichte verständlicherweise mit der Ostsiedlung und den Ritterorden. Das trifft nicht ganz zu. Ein Jahrhundert früher errang Heinrich I. „der Vogler“ – Sachsenherzog – (876–936) die Krone des Ostfrankenreiches, das heißt er wurde von Franken und Sachsen gewählt, von Schwaben und Bayern anerkannt. Er sicherte die Grenze und vertrieb 933 „bei Riade an der Unstrut“ die Ungarn. Otto der Große war sein Sohn.

Das heutige Sachsen-Anhalt ist ein Raum voller Sehenswürdigkeiten und Personen deutscher Geschichte: Aschersleben und Askanier wie Albrecht der Bär (1100–1170), Markgraf von Brandenburg, Uta von Ballenstedt – auch eine Askanierin –, die den Naumburger Dom bauen ließ und dort bis heute wacht, die Landgrafen, Naumburg und Merseburg überhaupt; Heinrich IV. und Wiprecht von Groitzsch, Herr der Wiprechtsburg, der sie erst nach der Schlacht an der Elster 1080 zurückerobern kann, beim Zuzuge der Böhmen zur Schlacht das Heer aber einen Tag warten ließ, weil er zuvor Leipzig plündern wollte. Ab diesem Tag leisteten die Böhmen treue Heerfolge. Sein Erscheinen entschied dennoch die Schlacht. Später wird Wiprecht von Heinrich V. gezwungen werden, dem geflohenen Kaiser (seinem Vater) die Kroninsignien abzufordern; Die Neuenburg bei Freyburg, die Friedrich Wilhelm III. 1806 als Quartier für sich und Luise herrichten ließ, als sich Preußen auf die Schlacht von Jena vorbereitete; das Ufer der Unstrut, wo Luise verzweifelt auf Nachrichten wartete.

Die unendliche Zahl von historischen Objekten und Erinnerungsstücken, die sich hier finden, bilden eine endlose Reihe interessanter Persönlichkeiten, die mit diesem Land verbunden sind.

In Memleben liegt alles nah beieinander, wenn auch die Bauwerke nur noch tausendjährige Reste darstellen. Von Heinrich I. „Lieblingspfalz“ gleich hinter dem „Kaisertor“ ist buchstäblich nur noch der Hof auffindbar (denn der war Betriebsfläche des Volksgutes Saatzucht Memleben). Und: immer wieder neu und ungebärdig: die Unstrut, ein winziger, aber charaktervoller Strom.

Den Versuch, die tausendjährige Geschichte sichtbar zu machen, sollte man durch einen Besuch würdigen, obwohl auch Phantasie immerhin vonnöten ist. Solche Impulse zu meiner Heimat würde ich recht gern noch häufiger in Ihrer Zeitung finden.

Harald Schneider, Gera