Am 16. April 1953 hielt der damals neue US-Präsident Dwight D. Eisenhower eine Rede vor den Mitgliedern der American Society of Newspaper Editors im Statler Hotel in Washington, die landesweit per Radio und Fernsehen übertragen wurde. In dieser sogenannten „Chance for Peace“- oder „Cross of Iron“-Rede sagte er mit Blick auf die immensen Rüstungsausgaben in Ost und West: „Jede hergestellte Waffe, jedes vom Stapel gelassene Kriegsschiff, jede abgefeuerte Rakete bedeutet im letzten Sinne einen Diebstahl an denen, die hungern und nichts zu essen haben, denen, die frieren und keine Kleidung tragen.“
Um die Dimensionen des Rüstungswahnsinns zu verdeutlichen, brachte der vormalige Fünf-Sterne-General einige konkrete Beispiele. Für die Summe, die der Staat im Zuge der Anschaffung eines modernen viermotorigen Bombers ausgeben müsse, hätte er auch 30 neue Schulen oder zwei voll ausgestattete Krankenhäuser beziehungsweise 50 Meilen Autobahn bauen können. Selbst ein einmotoriges Jagdflugzeug koste noch den Gegenwert von 26.500 Tonnen Weizen. Und ein Zerstörer verschlinge finanzielle Mittel, die ausreichend wären, um Wohnungen für 8000 Menschen zu schaffen. Daraus zog Eisenhower den Schluss, dass die Menschheit „an einem Eisernen Kreuz“ hänge.
Die Ausführungen des US-Präsidenten erregten seinerzeit viel Aufsehen, ohne dass es jedoch nachfolgend zu einem Stopp der Aufrüstung gekommen wäre. Vielmehr fallen die Militärausgaben inzwischen noch gigantischer aus. Das zeigt eine aktuelle Aufstellung des Quincy Institute for Responsible Statecraft in Washington, in der die Vergleiche in Eisenhowers Rede vor 70 Jahren aktualisiert wurden.
Jeder der heute im Einsatz befindlichen 22 vierstrahligen strategischen Bomber vom Typ Northrop B-2 „Spirit“ kostete den US-Staat 2,02 Milliarden Dollar. Die Summe würde ausreichen, um 80 High Schools zu bauen und auszustatten. Und der Kaufpreis für drei Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeuge vom Typ Lockheed Martin F-35 „Lightning II“ entspricht in etwa dem Jahresbudget der Centers for Disease Control and Prevention, die in den USA eine ähnliche Funktion wahrnehmen wie das Robert-Koch-Institut in Deutschland. Beschafft werden sollen 2456 dieser Maschinen.
Ebenfalls teuer zu stehen kommt den US-amerikanischen Steuerzahler ein Lenkwaffenzerstörer der Arleigh-Burke-Klasse, von denen die US-Marine bislang 68 Stück in Dienst gestellt hat. Für die Baukosten eines solchen Schiffes wäre es möglich gewesen, 17.984 Betten in Notfallambulanzen mitsamt der Gehälter für 4487 Ärzte und 8974 Pfleger ein Jahr lang zu finanzieren.W.K.


