08.11.2025

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Folge 27-23 vom 07. Juli 2023 / Ukrainekrieg / Gigantische Schäden an der Umwelt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-23 vom 07. Juli 2023

Ukrainekrieg
Gigantische Schäden an der Umwelt

Der Krieg in der Ukraine verursacht nicht nur menschliche Verluste und wirtschaftliche Kosten, sondern auch gigantische Umweltschäden. Ein Beispiel hierfür ist die Zerstörung des Dammes des Kachowka-Stausees am 6. Juni, für die sich die Ukraine und Russland gegenseitig verantwortlich machen und die zur Überflutung riesiger Areale im Süden der Ukraine am Unterlauf von Dnepr und Bug führte. Das Ereignis verursachte eine ökologische Katastrophe ersten Ranges. So spülte der Wasserschwall riesige Mengen von Ackerboden, der durch jahrzehntelange Übernutzung mit Pestiziden verseucht oder vollkommen versalzen war, in die noch relativ sauberen Flüsse. Damit ist die Trinkwasserversorgung zahlloser Menschen gefährdet. Darüber hinaus wurden auch viele Minen unkontrolliert über das Land verteilt und bedrohen nun vor allem die Arbeiter auf den Feldern, was wiederum der Nahrungsmittelproduktion schaden wird. Außerdem sind etliche wichtige Brut- und Rastgebiete für geschützte Vogelarten gefährdet.

Auch sorgt der Krieg für die zusätzliche Emission sogenannter Treibhausgase, die gemeinhin als klimaschädlich gelten, in der Größenordnung des jährlichen Ausstoßes eines Landes wie Belgien. Das resultiert zum einem aus dem exzessiven Einsatz von Militärfahrzeugen und -flugzeugen sowie zum anderen aus den permanent aufflammenden Bränden entlang der Frontlinie durch Granaten- und Raketenbeschuss. 

Die stärksten Emissionen werden allerdings erst nach dem Ende der Kampfhandlungen anfallen. Wie der niederländische Klimaforscher Lennard de Klerk errechnet hat, dürfte es zu einer Verdopplung des bisherigen Ausstoßes von Kohlendioxid, Methan und anderen Treibhausgasen kommen, wenn der Wiederaufbau in der Ukraine beginnt. So führt beispielsweise die Herstellung von einer Tonne des mittlerweile als „Klimakiller“ geltenden Baustoffs Beton zur Freisetzung von bis zu 700 Kilogramm Kohlendioxid.W.K.