11.11.2025

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Folge 27-23 vom 07. Juli 2023 / Aus den Landesgruppen und Heimatkreisen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-23 vom 07. Juli 2023

Aus den Landesgruppen und Heimatkreisen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

Hessen

Vorsitzender: Ulrich Bonk Stellv. Vorsitzender: Gerd-Helmut Schäfer, Rosenweg 28, 61381 Friedrichsdorf, Telefon (0170) 3086700

Mittagessen

Wiesbaden – Donnerstag, 13. Juli, 12 Uhr, Gaststätte „Haus Waldlust“, Wiesbaden-Rambach, Ostpreußenstraße 46. 


Mecklenburg-Vorpommern

Vorsitzender: Manfred F. Schukat, Hirtenstraße 7 a, 17389 Anklam, Tel.: (03971) 245688

Landestreffen

Anklam – Sonnabend, 16. September, 10 bis 17 Uhr, Mehrzweckhalle „Volkshaus“, Baustraße 48–49: Landestreffen. Termin und Ort des Landestreffens der Ostpreußen in Mecklenburg-Vorpommern mussten aus organisatorischen Gründen geändert werden. Alle interessierten Landsleute werden gebeten, sich darauf einzustellen. 

Es werden 700 bis 800 Besucher erwartet. Angehörige und Interessenten sind herzlich eingeladen. Alle 40 ostpreußischen Heimatkreise sind wie immer an Extra-Tischen ausgeschildert, denn im Mittelpunkt steht das große Wiedersehen, Suchen, Finden und Gefundenwerden. Eigene Tische gibt es auch für Westpreußen, Pommern, Schlesien und das Sudetenland. Für die Besucher ist ein reiches Informations- und Kulturprogramm vorbereitet mit fünf Chören aus der Heimat, einem Blasorchester, einer Volkstanzgruppe aus Pommern und dem Shanty-Chor Insel Usedom e.V. Für das leibliche Wohl, eine große Auswahl Heimatliteratur, ostpreußischen Bärenfang und genügend Parkplätze ist gesorgt. Hotelplätze vermittelt die Tourist-Information Anklam, Telefon (03971) 835154. Das Volkshaus befindet sich im Stadtzentrum direkt hinter dem Marktplatz.Manfred Schukat


Niedersachsen

Vorsitzende: Dr. Barbara Loeffke, Alter Hessenweg 13, 21335 Lüneburg, Tel.: (04131)42684, Schriftführer und Schatzmeister: Hilde Pottschien, Volgerstraße 38, 21335 Lüneburg, Tel.: (04131)7684391. Bezirksgruppe Lüneburg: Heinz Kutzinski, Im Wiesengrund 15, 29574 Ebsdorf, Tel.: (05822)5465. Bezirksgruppe Braunschweig: Fritz Folger, Sommerlust 26, 38118 Braunschweig, Tel.: (0531) 2509377. Bezirksgruppe Weser-Ems: Otto v. Below, Neuen Kamp 22, 49584 Fürstenau, Tel.: (05901) 2968

Jahreshauptversammlung

Holzminden – Draußen hat es schon seit zwei Tagen gepladdert. Umso mehr freute sich die Vorsitzende darüber, dass fast alle Mitglieder der Einladung zur Jahreshauptversammlung gefolgt waren.

Die Regularien wurden zügig vorgetragen, die Kasse stimmte, der gesamte Vorstand wurde einstimmig entlastet, es standen keine Neuwahlen an.

Auch wenn die „kleine ostpreußische Familie“, wie die Vorsitzende zärtlich ihre Gruppe nennt, zahlenmäßig abnimmt, findet noch immer jeden Monat ein Treffen statt. Wie lange noch?

Wo bleibt die Erlebnisgeneration, die uns von früher, von ihrer Heimat in Ostpreußen, ihrem Zuhause in Pommern, Schlesien noch erzählen kann? Unsere Zuflucht ist längst das Hier geworden, Familien wurden gegründet, Berufen nachgegangen. Und die Zeit bleibt nicht stehen. Wird über kurz oder lang die Zeitgeschichte zur Geschichte? Zeitzeugen sind nicht zu ersetzen, auch nicht als Zuschauer von Fernsehsendungen.

Momentan zählt diese Gruppe 25 Mitglieder, die Ehepartner nicht mitgerechnet. Und es gab sogar einen interessierten Neuzugang in dieser kleinen, aber immer noch regen Gruppe, die sich jeden Monat einmal zu Vorträgen, Besichtigungen, oder auch nur zum Plachandern trifft. Weite Fahrten können leider nicht mehr unternommen werden; die Beine, der Rücken, die Ausdauer sind nicht mehr so belastbar. Höhepunkt war 2022 die Feier 75 Jahre Bestehen der Holzmindener Ostpreußengruppe. Ein gutes Datum, drei langjährigen Mitgliedern mit Urkunde und Blumen danke zu sagen für ihre Treue zur Heimat und dem Verein. 65 Jahre Gisela Ehrenberg, 56 Jahre, Marianne Nütz und 52 Jahre Pastor i.R. Günther Grigoleit.

Traditionsgemäß fanden im Februar und Oktober die beliebten Königsberger Klopsessen statt, da blieb auch bei vielen Nicht-Ostpreußen daheim die Küche kalt.

Beim Bundestreffen der Landsmannschaft Ostpreußen in Wolfsburg und dem Tag der Heimat in Hannover waren die Vorsitzende und ihr Ehemann dabei. Fast wäre die Andacht vor der traditionellen Weihnachtsfeier ins Wasser gefallen: Günther Grigoleit war krank. Obwohl selbst in Zeitnot, sprang Marianne Nütz ein. Sie ist Lektorin und eine waschechte Ostpreußin.

Die Vorsitzende dankte allen Aktiven für die gute Vereinsarbeit, vergaß dabei aber auch nicht, ein Danke auszusprechen an alle anderen Mitglieder. „Was wäre dieser Verein ohne Sie?!“

Im Anschluss daran führte die Vorsitzende einen Film vor mit dem Titel „Reise in ein fremd gewordenes Land“. Es war für die Ostpreußen eine gedankliche Reise zurück in ihre Heimat und für die Nichtostpreußen ein geschichtlich kultureller Einblick und das bessere Verstehen dieser Gruppe, die im Laufe der vielen Jahre so eng verbunden ist und an ein Aufhören nicht denkt. Mit dem gemeinsamen Ostpreußenlied beendete die Vorsitzende für das erste Halbjahr diesen Nachmittag. Der Regen hatte inzwischen aufgehört und versöhnlich zeigte sich die Sonne.Renate Bohn

Kaffeetrinken

Oldenburg – Mittwoch, 12. Juli, 15 Uhr, Hotel Wöbcken, Hundsmühlen: Kaffeetrinken. Im August haben wir Sommerpause. 

Salzburger Protestanten

Rinteln – Donnerstag, 13. Juli, 15 Uhr, Räume der Evangelischen Stadtmission, Waldkaterallee 1a (nahe Bahnhof): Uwe Standera hält den Vortrag „Die Salzburger Protestanten und die Grafschaft Ravensberg“ bei der Landsmannschaft der Ostpreußen, Westpreußen und Danziger, Ortsgruppe Rinteln. Der Eintritt ist frei, Gäste sind herzlich willkommen. Wegen der zu treffenden Vorbereitungen werden aber alle Teilnehmer um Anmeldung bei Joachim Rebuschat unter Telefon (05751) 5386 oder per E-Mail: rebuschat@web.de, gebeten. Joachim Rebuschat


Schleswig-Holstein

Vorsitzender: Edmund Ferner, Julius-Wichmann-Weg 19, 23769 Burg auf Fehmarn, Tel.: (04371) 8888939, E-Mail: birgit@kreil.info

Laudatio auf Edmund Ferner

„Der Danziger Philosoph Arthur Schopenhauer hat gesagt: „Es ist unmöglich, das Porträt eines Mannes zu entwerfen, der viele Wege gegangen ist. Man kann ihm nur auf einigen Wegen folgen.“ Da dieses Wort zutrifft, kann auch ich nur einige Wege aufzeigen, denn Edmund Ferner ist viele gegangen. Die ersten Schritte seines Lebensweges erfolgten in einer stürzenden Welt … nicht dass unsere Zeit viel friedvoller geworden ist, wenn wir daran denken, dass 100 amerikanische Flugzeuge über unseren Köpfen üben und 25.000 Soldaten auf unserem Territorium Manöver abhalten. 

Gleich zu Beginn des Zweiten Weltkrieges ist der Vater als Soldat gefallen. Aber das Schicksal kannte auch weiterhin keine Gnade. In der Nacht vom 26. auf den 27. August 1944 flogen britische Lancasterbomber unter Verletzung der schwedischen Neutralität über Mittelschweden nach Königsberg ein und zerstörten mit ihren Bombenteppichen mehr als 70 Prozent der Stadt. Edmund hatte mit seiner Mutter Schutz im Keller des elterlichen Hauses gesucht. Das Haus wurde zerstört, Mutter und Sohn verschüttet. Das Empfinden der beiden kann man nicht in Worte fassen: Mehr als zehn Stunden bei abnehmendem Sauerstoff, den langsamen Tod vor Augen. Glücklicherweise hörten Marinesoldaten das Klopfen und konnten die Rettung einleiten. Aber die Schicksalsprüfung hatte damit noch längst nicht ihr Ende gefunden. Es folgte die Flucht unter unmenschlichen Bedingungen und das Einleben in eine nicht vertraute und nicht immer freundliche Umgebung.

Wer einmal einen derartigen Weg gegangen ist, der trägt sein Leben lang an einer psychologischen Hypothek. Nun kennt die Psychologie unterschiedliche Formen des Traumas. Im Falle von Edmund Ferner waren die Erfahrungen jedoch nicht eine nachwirkende Bedrohung seiner Persönlichkeit, ganz im Gegenteil: Sie setzten vor allem positive Energien frei und befähigten ihn, gleich nach dem Gymnasium in Hamburg das Studium zu ergreifen mit dem Fach Geschichte im Zentrum.

Ferner als Künstler

Bereits während des zielstrebig durchgeführten Studiums zeichnete sich ein Edmund Ferner ab, so wie wir ihn heute kennen: Ein Mann, der viele Fähigkeiten in sich vereinigt. Er ist nicht nur Pädagoge, sondern auch Reiseleiter, Historiker, Journalist, Schriftsteller, Dramaturg. Denkmalspfleger, Rezitator und Dolmetscher. Diese unterschiedlichen Ausrichtungen werden gebündelt in seinem Selbstverständnis als Künstler. Das schöpferische Künstlertum ist vielleicht die tiefste Schicht seines Wesens, das den Reichtum seiner Tätigkeiten erklärt. Jeder Künstler hat seinen Stil und stilisiert sich auch selbst bis zu einem gewissen Grad. Es war die Zeit, in der sich das Fernsehen entwickelte und der damals allen bekannte Peter Frankenfeld vor den Kameras agierte. Dieser hatte erkannt, dass man sich am wirkungsvollsten darbot, wenn man eine besonders auffällige Jacke trug. Dies war die Geburtsstunde der roten Jacke von Edmund Ferner. Zu seinem Stil kamen jedoch noch andere Attribute hinzu: Der Würde und Wissen verheißende Rauschebart und der Pferdeschwanz. Das Alleinstellungsmerkmal war damit festgelegt.

Nun ist es heute so, dass jeder zweite Möchtegern entweder einen Pferdeschwanz oder einen Steinzeitknoten trägt. Edmund Ferner ist hingegen weit von solchen Attitüden entfernt. Indem er seinen Stil kultiviert, stellt er sich als Selbstdenker dar und bringt zum Ausdruck, dass er nicht im Gleichschritt mit der grauen Masse der Alltagsmenschen marschiert und nicht die Schablonen des betreuten Denkens übernimmt. Das machte ihn oft genug zu einem unbequemen Zeitgenossen. Um noch einmal Schopenhauer zu zitieren: Man kann die Fackel der Erkenntnis nicht durch die Menge tragen, ohne einigen den Bart zu verbrennen.

Ferner als Lehrer

Dennoch: durch seine Art der Gesprächsführung und seine Bereitschaft, den Gesprächspartner anzuerkennen, hat er stets Zugang zum Menschen gefunden, sogar im Falle von Kontrahenten. 33 Jahre hat er als Lehrer unterrichtet, aber nicht als Lehrer Lempel. Ihm war es stets ein Anliegen, eine Vertrauensbasis zwischen Schülern und Lehrern zu schaffen. Sein Rezept war: Eine natürliche Autorität bewahren, die Schüler mit Vernunft überzeugen und den Schülern ehrliches Interesse entgegenbringen. Wenn man mit Edmund Ferner auf Fehmarn oder dem „Knust“, wie das Festland in der Sprache Fehmarns genannt wird, unterwegs ist, so trifft man immer wieder auf ehemalige Schüler in den unterschiedlichsten beruflichen Positionen, die sich begeistert an ihn als Lehrer erinnern. Die schulische Arbeit mit den Schülern hat er in Form von Spielscharen auch im außerschulischen Bereich fortgesetzt. Einen besonderen Akzent legte er auch auf die Jugendarbeit im Rahmen des „Komitees zur Förderung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages“, dessen Generalsekretär für Schleswig-Holstein er lange Jahre war.

Nun sind Lehrer eine besondere Spezies und nicht in allen Lehrerzimmern herrscht der Geist eines Mädchenpensionats. So ist es erklärlich, dass die Kollegen angesichts seiner Art nicht immer mit ihm übereinstimmten. Aber, wenn die Sprache auf die Art seines Unterrichts und sein Verhältnis zu den Schülern kam, dann zollten sie ohne Ausnahme seinem Können großen Respekt. Mit welchen Widrigkeiten er bisweilen zu kämpfen hatte, verdeutlicht ein Beispiel: Konsequent und treu, bestand Edmund darauf, das ganze Deutschlandlied ohne Amputation im Unterricht zu behandeln. Wer ihm dabei extrem bösartige Steine in den Weg legte, das war ein Schulrat, der ausgerechnet aus Königsberg kam. 

Ferner als Reiseleiter

Der Zugang zum Menschen zeigt sich auch noch in anderer Weise: Die Kindheitserfahrung des klaustrophobischen Eingeschlossenseins findet ihr Gegenstück in den Gruppenreisen, die er in alle Welt organisierte. Eigentlich gebührt diesen Unternehmungen ein spezielles Kapitel. Insgesamt waren es bisher 71 Reisen selbst in die entferntesten Winkel der Erde wie Vietnam und Kambodscha. An erster Stelle steht natürlich, wie könnte es anders sein, Ostpreußen (14 Mal), gefolgt von zwölf Mal Frankreich, zwölf Mal Ungarn, acht Mal Kuba und sieben Mal China. Eingeweihte kolportieren sogar, dass er einmal eine Zigarre mit Fidel Castro geraucht hat. Aber das scheint eher ein Gerücht zu sein. Rechnet man jede Gruppe mit 30 Teilnehmern, so hat Edmund bisher 2130 Personen durch die Welt geschleust. Das Besondere dieser Reisen liegt nun in Zweierlei, ein Umstand, der von den Teilnehmern immer wieder bestätigt wurde. Man macht sich im Allgemeinen keine Vorstellungen davon, welche Gruppendynamik sich in einem geschlossenen Kreis fern von der Heimat und in einer fremden Kultur ergibt. Die große Kunst von Edmund besteht nun darin, in allen Fällen ein Einvernehmen herzustellen und ein ehrliches Interesse an der Kulturbegegnung zu wecken. Es waren also, und das ist der zweite Punkt, keine touristischen Unternehmungen, wie es die heutigen Kreuzfahrten sind. Kein Auge ist illusionsbezogener als das touristische, denn es will nur seine Erwartungen sehen und überdies unterhalten werden. Alle Reisen Edmunds waren demgegenüber landeskundlich äußerst sorgfältig vorbereitet und öffneten den Teilnehmern unter seiner sachkundigen Leitung die Augen für die Kultur und die Menschen des jeweiligen Landes. Das schloss manchmal kleine amüsante Kapriolen nicht aus. Für eine Reise nach Kuba warb ein Faltblatt: Hochglanzpapier und auf der ersten Seite eine wegen der Sonne und des Strandes leicht bekleidete kubanische Schönheit. Darüber in Großbuchstaben: „Und Ostpreußen lebt“. Wie sehr sich Edmund auch in die Mentalität und Psyche anderer Völker einfügen konnte, hat er immer wieder bewiesen. So hat er zum Beispiel eine chinesische Wirtschaftsdelegation längere Zeit begleitet und bei ihr für ein Verständnis der europäischen Kultur gesorgt, damit diese Europa nicht nur als ein ökonomisches Gebilde betrachtete. Das Ergebnis war eine kostbare chinesische Vase, die jetzt im Flur des Hauses von Birgit und Edmund steht. 

Als Künstler hat auch Edmund sein heimliches Vorbild. Es ist der amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway. Im Grunde führt das wieder zurück auf das Kindheitserlebnis in Königsberg. Was ihn an Hemingway anzieht, das ist dessen Haltung gegenüber dem Schicksal, die sich als Motiv auch durch das gesamte literarische Werk zieht: Dem unerbittlichen Schicksal mutig die Stirn zu bieten und zugleich mit lässiger Hand nach dem Glas Whisky zu greifen. Die Faszination ist sogar so groß, dass Edmund ein eindrucksvolles Theaterstück geschrieben hat, eine fiktive nächtliche Unterhaltung mit dem großen amerikanischen Literaten auf der Bühne, wobei man fast den Eindruck gewinnt, dass einer der beiden Gesprächspartner ein Alter Ego von Edmund ist. 

Ferner als Autor

Das führt zum Thema: Edmund als Autor und Schriftsteller. Man kann die Artikel und Aufsätze zu den unterschiedlichsten Fragen der Zeit schon gar nicht mehr zählen. Dazu kommen zahlreiche Vorträge, von denen einige anschließend veröffentlicht wurden. Zu seinen Vorträgen ist anzumerken, dass sie grundsätzlich äußerst logisch aufgebaut und vor allem auch verständlich sind, was bei den Vorträgen anderer Referenten nicht immer der Fall ist. Wenn Edmund vorträgt, dann klammert er sich nicht an das Katheder und liest den Text vor sich hin, sondern er sucht durch Blicke und Hinweise ständig und recht intensiv den Kontakt mit den Zuhörern und verleiht damit seinen Ausführungen eine Lebendigkeit, die man bei anderen Referenten oft vermisst. Diese Lebendigkeit ist letztlich Ausdruck seiner schöpferischen Kraft, die ihn auch literarisch tätig werden lässt. Auch hier ist die Palette seiner Erzeugnisse weit gefasst und reicht vom Theaterstück bis zu einem faszinierenden Kriminalroman, der im Lübeck der Nachkriegszeit spielt. 

So sehr Edmund ein Mann von Welt ist, so eng ist er seiner Heimat Ostpreußen verbunden. Über Jahre hat er mit viel organisatorischem Geschick für den Erhalt und die Weitergabe des ostpreußischen Kulturgutes gesorgt. Hierzu wäre viel zu sagen, doch hier nur die Konzentration auf den wichtigsten Punkt. Er hat erkannt, dass das rein gefühlsmäßige Bekenntnis der letzten ostpreußischen Generation trotz aller Beteuerungen nicht ausreicht. Mit dem Abtreten dieser Generation würde auch Ostpreußen in dem Nebel des Gewesenen verschwinden und den nachfolgenden Generationen nicht mehr viel sagen. Es ist die bedeutende Kultur des Landes – von Kant bis Kopernikus –, die Geschichte, Wesen und Gestalt Ostpreußens in die Zukunft trägt. Man muss diese Kraft der Kultur nutzen, um Ostpreußen am Leben zu halten. Dies hat Edmund Ferner sowohl in der politischen Praxis als auch in der theoretischen Konzeption stets getan. Nicht zuletzt findet dieses Anliegen seinen Ausdruck in der Steinsetzung im Bürgerpark von Burg, die noch über Ostpreußen hinausgeht: Hier finden sich alle ostdeutschen Länder mit ihren Wappen. Sie demonstrieren, dass Ostdeutschland nicht untergegangen ist und nicht, dem alliierten Sprachgebrauch „East Germany – West Germany“ folgend, auf Mitteldeutschland übertragen werden darf. Wenn das eigentliche und wirkliche ‚Ostdeutschland‘ wegfällt, woher kommen dann die Großeltern und die vorausgegangenen Generationen? Dass ihm ein gutes Verhältnis zu Polen und Russen am Herzen liegt, geht aus seiner jetzigen Haltung hervor. In der gegenwärtigen Zeit, in der alles Russische, auch in ungerechtfertigter Weise, abgelehnt wird, erhält er Anrufe von Mitgliedern des Chores Cantabile Tilsit, in denen unter Tränen gefragt wird, ob die freundschaftlichen Beziehungen unter dem Druck der Ereignisse abgebrochen werden. Edmund Ferner ist derjenige, der für eine Fortsetzung dieser Beziehungen sorgt. Dabei braucht sich die deutsche Seite nichts zu vergeben. So hat Edmund Ferner in Königsberg, Krakau und auch Breslau bewiesen, dass man zwar nicht immer Zustimmung erhält, aber Respekt und Achtung gewinnt, wenn man sich nicht duckt und alle Schuld auf sich lädt, sondern die historischen Fakten beim Namen nennt. 

Lieber Edmund Ferner, wir müssen Dir für Deine mit so großer Entschiedenheit gegangenen Wege dankbar sein. Wir können nur hoffen, dass Du diese Wege noch lange gehen kannst. 

Walter T. Rix

Ausflug der LO

Burg auf Fehmarn – Der diesjährige Ausflug der Landsmannschaft „Ost-, Westpreußen und Danzig“ führte die Mitglieder und Gäste nach Neumünster ins Zentrum der Mitte von Schleswig-Holstein, mit ihren 80.000 Einwohnern, wo das Museum Tuch und Technik besichtigt werden sollte. 

Es zeigt die Geschichte des Tuchmacherhandwerks von der Eisenzeit bis heute auf einer Fläche von 2000 Quadratmetern. Hier wurden die Grundprinzipien der Tuchherstellung von den Anfängen bis in die Gegenwart anhand von mehr als 400 Exponaten dargestellt. Alle Arbeitsvorgänge fanden an einem Ort statt. 

Nach der interessanten Führung begab sich die Gruppe zum Mittagessen, von wo aus es später zur Weiterfahrt durch die frühsommerliche Landschaft nach Niendorf an der Ostsee ging, wo man die Gruppe zum Kaffeetrinken in einem am Strand gelegenen Hotel erwartete. Das sonnige Wetter war augenscheinlich von der gut gelaunten Reisegruppe beeinflusst, sodass danach die freie Verfügung nicht zu kurz kam. 

Fazit der Reise: Es war interessant und wunderschön! 

Brigitte Christensen


Memel-Stadt/Land

Kreisvertreter: Uwe Jurgsties, Kirschblütenstraße 13, 68542 Heddesnheim, Telefon (06203) 43229, Mobil: (0174)9508566, E-Mail: uwe.jurgsties@gmx.de. Gst. für alle Memellandkreise: Uwe Jurgsties, Kirschblütenstraße 13, 68542 Heddesheim

Kölner Treffen

Köln – Sonnabend, 19. August, 13 Uhr, Brauhaus in Köln-Dellbrück, Dellbrücker Hauptstraße 61: Treffen der Memellandgruppe Köln. Es besteht die Möglichkeit, Mittag zu essen. Um 14 Uhr startet das Programm mit dem Geistlichen Wort, es folgt ein Vortrag über die zerstörten Kirchen im Memelland – Wer kann über „seine“ Kirche berichten? und einem Bericht über die Aktivitäten im Memelland in diesem Jahr wie dem Tag der Deutschen Einheit im Oktober und andere Veranstaltungen.

Alle sind herzlich eingeladen, auch wenn Sie keine Wurzeln in Ostpreußen haben. Wir freuen uns über jeden, der kommt!

Herbert Jaksteit, Vorsitzender