Berlin bekommt einen „Eugenio-Botnari-Platz“. Auf Initiative der Grünen im Bezirksparlament von Lichtenberg sowie mit Unterstützung von SPD und Linkspartei wird der Raum vor dem Bahnhof Lichtenberg künftig den Namen des 2016 verstorbenen Moldauers tragen. CDU, AfD und FDP stimmten gegen die Umbenennung. Der damals 34-Jährige hatte versucht, eine Wodka-Flasche in einem Supermarkt zu stehlen. Der Filialleiter, damals 29, stellte ihn und schlug ihn nieder. Da Botnari nur zögerlich zum Arzt ging, starb er drei Tage später an einem Schädel-Hirn-Trauma. Der Filialleiter wurde 2017 zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Für das linke Lager ist Botnari damit ein „Opfer rechter Gewalt“, weshalb nun also ein Platz nach ihm benannt wird. Nach einem Ladendieb, der durch eine tragische Konfrontation, die ausbrach, weil er stehlen wollte, ganz gewiss ohne Absicht des Täters zu Tode kam. Einen Helmut-Kohl-Platz hat Berlin übrigens bis heute nicht. Jede Stadt wählt eben selbst, wem sie die Ehre erweist – und wem nicht. H.H.
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-23 vom 07. Juli 2023
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