07.11.2025

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Folge 29-23 vom 19. Juli 2023 / Flucht und Vertreibung / 70 Jahre BdV Hessen / Anlässlich des runden Jubiläums wurde das Digitalportal „Flucht und Vertreibung im europäischen Kontext“ freigeschaltet

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-23 vom 19. Juli 2023

Flucht und Vertreibung
70 Jahre BdV Hessen
Anlässlich des runden Jubiläums wurde das Digitalportal „Flucht und Vertreibung im europäischen Kontext“ freigeschaltet

Anlässlich des Festaktes zum 70. Jubiläum des Bundes der Vertriebenen (BdV), Landesverband Hessen, wurde im Hessischen Landtag das Digitalportal „Flucht und Vertreibung im europäischen Kontext“ durch die Hessische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf sowie die BdV-Kulturreferentin und stellvertretende BdV-Landesvorsitzende, Rose-Lore Scholz, freigeschaltet. 

Im Auftrag des BdV-Landesverbandes Hessen wurde es durch das „Institut für digitales Lernen“ in Zusammenarbeit mit der „Digitale Lernwelten GmbH“ in Eichstätt konzipiert, entwickelt und veröffentlicht. „Ich freue mich sehr, dass mit dem Digitalportal eine deutschlandweit ganz neue Informationsplattform geschaffen wurde, die sich sowohl an die Mitglieder der Verbände und Landsmannschaften richtet, geschichtsinteressierte Bürgerinnen und Bürger ansprechen will und vor allen Dingen ganz besonders für den Schulunterricht geeignet ist ... In Hessen ist das Thema ‚Flucht und Vertreibung‘ im Kerncurriculum Geschichte für die Jahrgangsstufe 13 verbindlich festgeschrieben. Mit großer Leidenschaft habe ich dieses Projekt unterstützt und mich für eine Förderung durch das Land Hessen eingesetzt ... Die Erstellung des Digitalportals in den vergangen zwei Jahren wurde mit insgesamt rund 110.000 Euro vom Land Hessen aus Fördermitteln für die Kulturförderung im Bereich des §96 Bundesvertriebenengesetz unterstützt“, erklärte Ziegler-Raschdorf. 

Das Portal setzt nicht erst beim Zweiten Weltkrieg an, sondern beginnt mit der Betrachtung der Nations- und Staatsvorstellungen des 19. Jahrhunderts und geht in einem weiteren Kapitel auf den Ersten Weltkrieg und die damaligen Nachkriegsfolgen ein. Im Kapitel „Nationalsozialismus: Der Zweite Weltkrieg ändert das Leben in Mittel- und Osteuropa für immer“ werden die Ideologien und Ideen, Pläne und Taten des Nationalsozialismus vor und während des Zweiten Weltkrieges erklärt. Das vierte Kapitel widmet sich der Flucht und Vertreibung der Deutschen am Ende des Zweiten Weltkrieges und danach und zeigt unter anderem anhand konkreter Beispiele, wie die Flucht aus Ostpreußen und die Vertreibungen aus dem Sudetenland abliefen und welches die Folgen der Kriegskonferenzen der Alliierten waren. 

Das fünfte Kapitel „Neuanfang – Inte-gration – Heimat: Vertriebene in Hessen“ zeigt die Situation des neu geschaffenen Bundeslandes Hessen nach dem Zweiten Weltkrieg und berichtet über die Ankunft der Vertriebenen in Hessen. Dabei wird erläutert, wie die wirtschaftliche und gesellschaftliche Eingliederung der Heimatvertriebenen in den Nachkriegsjahren funktionierte und welche Folgen die Ankunft der Heimatvertriebenen auf die Verteilung der Konfessionen hatte. Dabei wird deutlich, dass diese Eingliederung keinesfalls einfach war und die Heimatvertriebenen nicht mit offenen Armen empfangen wurden – auch die Gründe dafür werden erläutert. 

 Vertriebene in den Nachkriegsjahren

Ein Unterkapitel beschäftigt sich damit, welche Rolle die Heimatvertriebenen in der DDR spielten, warum sie dort als „Umsiedler“ bezeichnet wurden und welche Möglichkeiten sie in der sowjetischen Besatzungszone hatten oder eben auch nicht hatten. Das siebte Kapitel „Das Thema Vertreibung und Flucht der Deutschen heute“ will deutlich machen, warum es auch heute, fast 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges weiterhin wichtig ist, sich mit dieser Thematik zu beschäftigen. Die letzten beiden Kapitel des Digitalportals widmen sich schließlich Umsiedlungen, ethnischen Vertreibungen und Völkermorden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und zeigen unter anderem am Beispiel der Balkankriege der 90er Jahre oder des Völkermordes in Ruanda im selben Jahrzehnt, dass diese Thematiken leider keinesfalls „von gestern“ sind. 

Pressestelle@hmdis.hessen.de

Das Digitalportal „Flucht und Vertreibung im europäischen Kontext“ kann jederzeit und kostenlos unter folgendem Link abgerufen werden: https://fluchtundvertreibung.dilewe.de


Begingen den 70. Jahrestag: BdV-Vizepräsident Stephan Mayer, BdV-Landesvorsitzender Siegbert Ortmann, stellvertretender. BdV-Landesvorsitzende Rose-Lore Scholz, Landesbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf, Geschäftsführer der Digitale Lernwelten GmbH Dr. Markus Ventzke, Hessischer Minister des Innern und für Sport Peter Beuth und Oberbürgermeister der Stadt Wiesbaden Gert-Uwe Mende