11.11.2025

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Folge 30-23 vom 28. Juli 2023 / Spezialoperationen / Einsatzparadiese für Söldner / Von Syrien bis zur Ukraine – Private Milizen haben sich längst auf bestimmte Einsatzgebiete spezialisiert

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-23 vom 28. Juli 2023

Spezialoperationen
Einsatzparadiese für Söldner
Von Syrien bis zur Ukraine – Private Milizen haben sich längst auf bestimmte Einsatzgebiete spezialisiert
W.K.

Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurden etwa 50 private Militärunternehmen (TschWK) in Russland gegründet. Davon sind neben der Gruppe Wagner momentan noch 36 aktiv. Diese tragen die Namen Achmat, Andrejewskij Krest, ATK, BARS-13, Berkut, Byzantium, Convoy, E.H.O.T., Fakel, Ferax, Gazprom PMC, Global, ISIS Hunters (Al-Sayyad), Jastreb, MAR, Moran, Muse, Night Wolves 15, Patriot, Phoenix, Potok, Redut, RID, RSB, Rusitsch, Sewa, Shield, Storm, Strash, Swesda, Tawrida, Tiger Bataillon, Tigr, Tsarskije Wolki, Tschastnaja Woennaja Medizinskaja Kompanija und Veteran Brigady Speznasa. Reichlich zehn weitere russische Privatarmeen wie die Alpha Group, Rubikon und G4S sollen sich dahingegen aufgelöst haben.

Die derzeit existenten TschWK agieren beziehungsweise kämpfen dabei keineswegs nur in der Ukraine, sondern in 

34 Staaten Afrikas, Asiens, Europas und Südamerikas. Zwölf der Gruppierungen sind allerdings ausschließlich in der Ukraine im Einsatz und entstanden in diesem Zusammenhang erst in der Zeit ab Februar 2022. Dazu kommen weitere 13, die unter anderem auch an der „Spezialoperation“ in der Ukraine teilnehmen.

Die größte Auslandspräsenz zeigt eindeutig die Gruppe Wagner, welche außer in der Ukraine noch in 19 sonstigen Ländern operiert, nämlich in Weißrussland, Venezuela, Syrien, Libyen, Sudan, Süd-Sudan, Tschad, Mosambik, Kongo, Mali, Burundi, Guinea-Bissau, Nigeria, Madagaskar, Botswana, Ruanda und Lesotho sowie auf den Komoren und in der Zentralafrikanischen Republik. An zweiter Stelle steht hier Patriot mit sieben Einsatzstaaten, darunter dem Jemen, gefolgt von der E.H.O.T., die in sechs Ländern Präsenz zeigt, wobei ihr Fokus auf Zentralasien und dem Balkan liegt.

Sechs der TschWK werden von russischen Geschäftsleuten geführt beziehungsweise finanziert. Zu diesen gehören neben dem Wagner-Chef Jewgenij Prigoschin der Oligarch, Milliardär und Putin-Freund Gennadij Timtschenko sowie der Gründer und Miteigentümer des zweitgrößten Aluminiumkonzerns der Welt, Oleg Deripaska. Allerdings haben zwei Drittel der angeblichen Privatarmeen auch sehr enge Kontakte zum russischen Verteidigungsministerium sowie zu den Geheimdiensten und genießen daher in erheblichem Maße staatliche Unterstützung. Andererseits gibt es Gruppierungen, welche sich im Besitz von Groß-Unternehmen wie Gazprom oder Roskosmos befinden und exklusiv für diese arbeiten. Dazu kommen „Exoten“ wie die angeblich nur von kleinen Einzelspendern getragene Achmat und die oben beschriebene Andrejewskij Krest, die Privatarmee der Russisch-Orthodoxen Kirche.W.K.