Das Sachbuch „Der Dreißigjährige Krieg 1618–1648“ des außerplanmäßigen Professors für neuere Geschichte, Johannes Arndt, hat der Reclam-Verlag in einer fünften Auflage herausgegeben.
Gut strukturiert werden die Verhältnisse vor dem Krieg mit Kapiteln wie „Das Europa der Mächte vor dem Krieg“, „Der Konfessionskonflikt“ und „Die Krise der Reichsverfassung“ dargestellt sowie die Ereignisse während des Kriegs mit den Kapiteln „Der böhmische Aufstand und seine Niederschlagung“, „Gustav Adolf von Schweden und die Internationalisierung des Krieges“, „Frankreich, Schweden und die Niederlande gegen die Habsburger“ sowie „Der mühevolle Weg zum Westfälischen Frieden“ und die Wahrnehmungen vom Krieg mit Betrachtungen zu den Perspektiven der Soldaten sowie der Zivilbevölkerung und zu den Druckmedien aufgezeigt, bevor der Autor eine abschließende Betrachtung anstellt.
Dabei legt Arndt besonderen Wert auf die sozialgeschichtlichen Auswirkungen und Folgen des großen frühneuzeitlichen Kriegs. Wie bei Reclam-Büchern üblich finden sich Fußnoten auf den Seiten, ein Quellen- und Literaturverzeichnis sowie ein Register im Anhang.
Johannes Arndt: „Der Dreißigjährige Krieg 1618–1648“, Reclam, Ditzingen 2022, gebunden, 277 Seiten, 8,40 Euro
Es ist nie zu spät für Gott
Friederike Garbe kam 1945, einen Tag vor der Flucht, in Breslau zur Welt. Sie schildert in ihrer Biographie „Heute weiß ich, wer ich bin“, geschrieben von Andrea Specht, das Trauma ihrer Mutter, Schwester und Großmutter. Ihre Kindheit war geprägt von einer arbeitenden Mutter, die sich den falschen Mann aussuchte, einer Schwester, die bei der Oma aufwuchs, die ihr die schönsten Erinnerungen bereitete, von Gewalt und Wechseln. Später lernte sie einen Mann kennen, mit dem sie sich mühevoll ein Leben aufbaute.
Schwere Depressionen führten die bis dahin Religionsfremde zum Marburger Kreis, bei dem sie ihre erste Begegnung mit Gott erfuhr. Seitdem ist sie erfüllt vom Heiligen Geist, gründete ein Haus für alle, die in schweren Zeiten leben und Ruhe und Frieden brauchen. Später erhält dieses Haus in Lübeck eine Babyklappe. Durch einen Zeitungsartikel darüber wird sie als Senior-Model entdeckt. Auch wenn Garbes Erweckung etwas kitschig wirkt, so ist doch die Frage: „Was will Gott von mir?“ durchaus berechtigt. Diese Biografie zeigt eindrücklich, dass in jeder Krise eine Chance stecken kann, und ein Leben mit Gott auch heute möglich ist.CRS
Friederike Garbe, Andrea Specht: „Heute weiß ich, wer ich bin“, Brunnen Verlag, Gießen 2022, gebunden, 207 Seiten, 20 Euro


