15.11.2025

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Folge 35-23 vom 01. September 2023 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-23 vom 01. September 2023

Leserforum

Kein Staat zu machen

Zu: „Dieses Land hat sich von der Realität verabschiedet“ (Nr. 34)

Zu den Ärgernissen der heutigen Zeit gehört der Umstand, dass sich auf den Parlamentsplätzen immer mehr Halb- oder auch Ungebildete breitmachen und hier eine Politik entwickeln können, die auf keiner Logik oder wissenschaftlichen Grundlagen aufbaut, geschweige denn einem Wählerwillen Rechnung trägt. Nur so ist der Irrsinn unserer Zeit zu erklären, dem das Autorenteam Broder/Mohr skalpellartig zu Leibe rückt. 

Deutschland ist auch moralisch nicht automatisch Weltspitze, denn zum Erklären eines Zieles gehört auch ein nachweisbar eingetretener Erfolg, und ein solcher ist nach zwei Jahren Ampelregierung weder in Ansätzen erkennbar noch wird er mit dem amtierenden Personal und den bisher getroffenen politischen Entscheidungen zu erwarten sein. 

Verhängnisvoll wirkt sich aus, dass wir als Wähler heute keine Möglichkeit besitzen, auf Maßstäbe und Grundsätze zu bestehen, die einen Mindeststandard an Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit in der Politik garantieren könnten. Hier fehlt es an Eingriffsmöglichkeiten einer direkten Demokratie (nach Schweizer Vorbild), Qualifikationen einzufordern. Gleiches gilt für die Auswahl der Themen, mit der sich aktuell diese Politikerkaste befasst (Gender- und Klimafragen). 

Kein Wähler wird sich ohne das Erkennen einer Notwendigkeit mit solchen Thematiken auseinandersetzen wollen. Da sie aber kein Wissen voraussetzen, sondern es ausreicht, sich mit einer Haltung zu zeigen, die dem woken Zeitgeist entspricht und sich in Sprechblasen beliebig oft in alle Richtungen missionierend wiederholen lässt, ist diese Politriege mit diesen Themen präsent und kann Kompetenz vortäuschen. Dieser Zeitgeist wird durch kapitalkräftige Initiatoren europaweit gestaltet und durch NGOs, die sich wiederum staatlicher Förderung erfreuen, geprägt. 

Eine Wertschöpfung ist mit dieser Politik nicht zu erreichen, und sie lenkt von den großen Themen der Weltpolitik (Ukraine – China – Zuwanderung) ab.

Rudolf Neumann, Torsås/Schweden






Sondervermögen

Zu: Woher kommt der Geldsegen für immer mehr Fonds? (Nr. 34)

Der Titel des Artikels hat sogleich Glückshormone bei mir freigesetzt, denn schon seit Längerem frage ich mich, ob die Spendierlaune der Bundesregierung auf die geglückte Bergung des Nibelungenschatzes zurückzuführen ist. Aber nein, letztlich sind wohl alle raffinierten Geldbeschaffungskonstruktionen unter dem Oberbegriff „verdeckte Schuldenaufnahme“ zusammenzufassen. Danke für die Aufklärung! 

Der Einfalt bei der Mittelbeschaffung steht gleichrangig Ahnungslosigkeit bei der Zuwendung der Gelder an vermeintlich förderungswürdige Unternehmen gegenüber. Fehlendes Wissen war schon in der Corona-Zeit beobachtbar: In meinem durchaus überschaubaren Bekanntenkreis wurde mehreren erfolgreichen Selbstständigen ihre Geschäftstätigkeit verunmöglicht, während die staatlichen Hilfsangebote auf wundersame Weise an diesen Personen vorbeigingen. Der verantwortliche Minister hieß damals nicht Habeck, was den Schluss zulässt, dass auch im Unterbau des Wirtschaftsministers nur eine lückenhafte Wahrnehmung der wirtschaftlichen Vorgänge im Lande gegeben ist. 

Gerade wurde diese Tatsache angesichts einer Bäckerin in der ARD-Talkshow „Hart aber fair“ deutlich, die das Pech hat, nicht im internationalen Wettbewerb zu stehen und deshalb energietechnisch ohne Stütze auskommen zu müssen (anders als ihr international tätiger Wettbewerber). Bis heute hat noch niemand Planwirtschaft gekonnt, und es gibt auch keine Anzeichen dafür.

Jörg Neubauer, Neu-Isenburg






einseitige Sichtweise

Zu: China am Scheideweg (Nr. 33)

Leider erörtert der Autor auch hier Thesen, die nicht immer so dem objektiven Tatsachenbestand entsprechen. Bei den Getreideexporten über das Schwarze Meer zum Beispiel übernimmt er falsche Begründungen. Das Abkommen mithilfe der Türkei zum Schifffahrtsdeal der Getreidefrachter wurde nicht durch eine russische Blockade beendet, sondern der Vertrag lief ganz normal aus und Russland sah sich nicht mehr imstande, wegen der unzulänglichen versicherungstechnischen Absicherung seiner Schiffe, weiterhin diesen Vertrag zu erneuern. 

Außerdem gab es Verdachtsmomente, dass mit den ukrainischen Schiffen auch andere Ladung als nur Getreide verschifft wurde. Es ist bekannt, dass es besonders in Polen und Bulgarien massive Proteste wegen der zu billigen ukrainischen Getreidepreise gab. Bekannt ist auch, dass der überwiegende Teil des Getreides eben nicht an die „hungernde Bevölkerung Afrikas“ (zirka drei bis fünf Prozent) ging, sondern vor allem nach Spanien und anderen viehintensiven Ländern Europas und von Großhändlern vermarktet wird. Russland selbst bietet aber diesen ärmeren Ländern Afrikas kostenlose Getreidelieferungen an. 

Fragwürdig ist auch die Aussage „Putins kläglich gescheiterter Afrika-Gipfel in St. Petersburg“. Es waren dort eine sehr große Anzahl afrikanischer Länder hochkarätig präsent, und zu sehen war das ja auch bei dem BRICS-Treffen kürzlich in Südafrika, bei dem Russland und China zusammen mit Indien und dem Gastgeber einen enormen Zuspruch gerade dieser Länder erfahren. Insgesamt braucht China keine Ukraine, aber es ist momentan für viele diplomatische Erfolge weltweit ein sogenannter Global Player. 

Die einseitige Sichtweise des blutigen Bruderkriegs Ukraine–Russland und die Aussage, wer ist dabei der Böse oder wer nicht, hat China doch sehr geschickt gelöst.

Dr. Volker Daum, Bayreuth 






unübertroffene Quelle

Zum Leserbrief: Opfer von Exekutionen (Nr. 31)

In aller Kürze: Zu dem Massengrab von Marienburg veröffentlichte Rainer Zacharias in „Preußenland“ Jahrbuch 3 (2012) den umfangreichen Aufsatz „Ein Massengrab gibt zu denken. Marienburg 1939 – 1945 Malbork“, Seiten 102 bis 178.

Das Jahrbuch selbst ist im Fibre-Verlag 2013 erschienen – bis heute ein unübertroffener, quellengesättigter und wertvoller Beitrag über die deutschen Opfer. Eine Zusammenfassung für die Leser der PAZ wäre durchaus sinnvoll.

Markus Krämer, Allendorf/Eder






wunderbar geschildert 

Zu: Kontakte pflegen trotz Ukrainekrieg (Nr. 30)

Herr Jörg Ulrich Stange, es gibt Menschen in unserem Leben, denen wir sehr vieles verdanken. Ihr Reisebericht prägt einen großen Einfluss auf unsere Geschichte und gibt entscheidende Anstöße für eine Reise. Sie haben Ihre Reise wunderbar geschildert. Ich danke Ihnen von Herzen für den liebevollen Reisebericht nach Königsberg! Ich werde mich mit Sicherheit bald wieder bei Ihnen melden. Ich habe Ostpreußen mit meinem Motorrad, Bus und Flugzeug besucht. Aber mit dem Zug noch nicht. Dies sollte mein nächstes Vorhaben sein.

Günter Balschuweit, Suhl






handwerkliche Fehler

Zu: Deutschland fällt gleich in doppelter Hinsicht zurück (Nr. 30)

Dieser Artikel über den Wohlstand in Europa passt. Bis wir in Deutschland begriffen haben, welche immensen handwerklichen Fehler wir seit weit über einem Jahrzehnt begangen haben, sind wir wirklich Schlusslicht (zumindest in Europa). Ein guter Handwerksmeister ist nicht in Sicht.

Heinz-Peter Kröske, Hameln