Das Bundesfinanzministerium hat am 7. September ein Sonderpostwertzeichen und am 3.  August eine 20-Euro-Sammlermünze „400 Jahre Rechenmaschine Wilhelm Schickard“ herausgegeben, um den Erfinder des Vorläufers des Computers zu ehren. Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, Florian Toncar (FDP), stellte die Briefmarke und die Münze am 14. September um 10 Uhr in der Neuen Aula der Eberhard Karls Universität Tübingen vor.

Die Gestaltung der Sonderbriefmarke und der Ersttagsstempel stammen von Luzia Hein aus Hamburg. Der Entwurf der Münze stammt von dem Künstler Florian Huhoff aus Berlin. Die Münze besteht aus Sterlingsilber (Ag 925), besitzt eine Masse von 18 Gramm und hat einen Durchmesser von 32,5 Millimeter. 

Die Bildseite zeigt im Zentrum die schematisierte historische Rechenmaschine, von der eine Nachbau im Museum der Universität Tübingen steht. Seitlich davon werden einige Funktionszusammenhänge, wie zum Beispiel der Zahnradmechanismus, im Duktus eines Schaubilds gezeigt. 

Der glatte Münzrand enthält in vertiefter Prägung die Inschrift: „MACHINAM EXTRUXI QUAE DATOS NUMEROS COMPUTET“ (Ich habe eine Maschine konstruiert, welche gegebene Zahlen verrechnet.) Es handelt sich dabei um eine verkürzte Version von Schickards Worten: „Ich habe eine Maschine konstruiert, bestehend aus elf ganzen und sechs verstümmelten Zahnrädern, welche gegebene Zahlen sofort automatisch verrechnet, addiert, subtrahiert, multipliziert und dividiert.“ Die Worte schrieb der Professor für Hebräisch und Astronomie in Tübingen seinem Freund, Kollegen und Landsmann, dem Astronomen, Physiker, Mathematiker und Naturphilosophen Johannes Kepler. Keplers zeitweiliger Mitarbeiter entwickelte die Rechenmaschine im Jahr 1623, um astronomische Berechnungen einfacher durchführen zu können.

Die Gesamtauflage der Münze in der höherwertigen Sammlerqualität Spiegelglanz beträgt 120.000 Stück. Die Münzen können bei der Münze Deutschland online unter www.muenze-deutschland.de bestellt werden.

Münzen in der Prägequalität Stempelglanz werden mit einer Auflage von rund 620.000 Stück zum Nennwert von 20 Euro von der Deutschen Bundesbank in den Verkehr gebracht. Sie sind aber auch bei einigen Banken und Sparkassen erhältlich.PAZ