08.11.2025

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Folge 41-23 vom 13. Oktober 2023 / Kolumne / Symbolpolitik

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-23 vom 13. Oktober 2023

Kolumne
Symbolpolitik
Vera Lengsfeld

Nach dem Angriff der Hamas auf Israel und den damit verbundenen schrecklichen Massakern reagierte die Berliner Regierungskoalition mit der Anstrahlung des Brandenburger Tores mit den israelischen Nationalfarben. Auf dem von der „Letzten Generation geschändeten Symbol der Deutschen Einheit prangte die israelische Flagge und darunter schimmerte die orange Farbe durch. Das hatte Symbolkraft. Auf einer spontanen Solidaritätskundgebung für Israel auf dem Pariser Platz sagte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner, die terroristischen Angriffe der Hamas seien durch nichts zu rechtfertigen. Berlin werde alles tun, um seine jüdischen Bürger und ihre Einrichtungen zu schützen, und auf Berlins Straßen wäre kein Platz für Antisemitismus. 

Während Wegner diese Worte sprach, feierten junge Männer den Überfall auf Israel und vor allem die Tötung von Israelis und ihren Gästen sowie die Schändung ihrer Leichen in Neukölln und anderswo. Ein stadtbekannter Clanchef gab der Öffentlichkeit bekannt, wie sehr ihn die Bilder aus dem Gaza-Streifen freuten. Auf Berlins Straßen sind in den vergangenen Monaten Männer mit Kippa angegriffen und verprügelt worden. Durch Berlin zogen Horden junger Männer mit dem Ruf: Hamas, Hamas, Juden ins Gas. Am sogenannten Al-Quds-Tag demonstrierten alljährlich Tausende Antisemiten mit der Forderung, Israel von der Landkarte zu tilgen. Die jüngsten Feiern, die auch in Asylbewerberheimen stattfanden, dauerten den ganzen Sonnabend, bis zum Sonntag.

Was hat die Berliner Politik unternommen, um den Antisemitismus tatsächlich von den Berliner Straßen zu verbannen? Außer Lippenbekenntnissen und Symbolpolitik reichlich wenig. Bei den jüngsten antiisraelischen Ausschreitungen stand die Berliner Polizei im Wesentlichen als Beobachter daneben.