Kein großer Wurf
Zu: Gute Fahrt zwischen Usedom und Wollin (Nr. 39)
Der Autor stellt sich die Frage, ob mit dem Bau des reinen Autotunnels in Swinemünde „verkehrstechnisch der ganz große Wurf gelungen ist“.
Ich meine: nein! Das hätte man besser machen können.
Die Europäische Union trägt nun
85 Prozent der Baukosten eines rein innerpolnischen Straßenbaus, also auch der deutsche Steuerzahler ist wesentlich an diesem Autotunnel beteiligt. Jedoch hat man, trotz Einwürfen während der Planungszeit von deutscher Seite, keinen Einfluss auf den Planungsverlauf genommen im Sinne zwischenstaatlicher Absprachen und Verträge.
Zum einen fehlt ein Eisenbahngleis durch den Tunnel, der überbordende Lkw- und Containertransportverkehr wird – erwartungsgemäß – auf beiden Seiten der deutsch-polnischen Grenze zu erheblichen Straßenverkehrsstörungen mit dem Zwang zu weiteren Straßenausbauten führen. Insbesondere dann, wenn der von polnischer Seite beabsichtigte Bau des Großcontainerschiffhafens in Swinemünde vollendet ist.
Für den reinen innerörtlichen Verkehr einer polnischen Stadt mag die ausgeführte Tunnelausgestaltung ausreichen. Für einen vermehrten Lkw-Verkehr, dazu noch grenzüberschreitend, ist der „Swine-Tunnel“ nicht ausreichend.
Hier hat deutsches Verhandlungsgeschick (Land Mecklenburg-Vorpommern und Bundesverkehrsministerium), aber auch die EU versagt. Warum finanziert die EU einen solchen kleinen, unsicheren Nur-Auto-Tunnel?
Björn-Thorsten Geertz, Hamburg
Dom St. Martin ist im Bild
Zu: Volksfest der deutschen Katholiken (Nr. 39)
Über den Artikel über das Volksfest in Mainz habe ich mich sehr gefreut, denn Mainz ist meine zweite Heimat nach Ostpreußen geworden.
Ich bin zwar kein Katholik, aber die Geschichte von Mainz interessiert mich. Leider ist Ihnen bei der Bildunterschrift ein gravierender Fehler unterlaufen: Das abgebildete Gebäude im Hintergrund zeigt den Dom St. Martin in Mainz, nicht die Peterskirche.
Reinhard Kayss, Mainz
Arroganz gegenüber Gästen
Zu: Am falschen Ende gespart (Nr. 39)
Nicht nur Hotels sparen sich inzwischen den Zeitungsservice, diverse Kurorte gehen inzwischen dazu über, ihre Lesesäle ganz abzuschaffen. Briefe an die Kurverwaltungen Wangerooge und Braunlage mit der Bitte, doch ein paar überregionale Zeitungen wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung oder „Die Welt“ anzubieten, blieben ohne jede Antwort.
In Westerland und Wenningstedt auf Sylt wurden die Lesesäle ganz abgeschafft. Meines Erachtens ist das eine Mischung aus Rücksichtslosigkeit und Arroganz gegenüber den Kurtaxe zahlenden Gästen. Eine Werbung wiederzukommen (das gilt auch für die angesprochenen Hotels) ist das nicht. Man sollte sich als Gast nicht alles gefallen lassen, die Mängel ansprechen und unter Umständen auch konsequent sein, indem man zukünftig woanders bucht.
Hans-Otto Biedenkapp, Grünberg
Nichts raschelt mehr!
Zu: Am falschen Ende gespart (Nr. 39)
Genüsslich frühstücken und dabei eine gute Zeitung lesen, mag nicht besonders gesund sein; gleichwohl eröffnet diese Zeremonie den Tag mit wohliger Energie. Das Ersatz-Lesen auf dem Tablet zieht zwar in alle Gesellschaftsschichten ein. Es entbehrt jedoch des haptischen Anteils am Leseschmaus. Nichts raschelt mehr! Dafür muss „gewischt“ werden.
Es gibt Hotels, die sich der Besonderheit vorrätiger Tageszeitungen bewusst sind. Hier meine Weiterempfehlungen für drei deutsche Hotels, in denen ich in diesem Jahr nächtigte: Kaiserhof in Eisenach Nähe Hauptbahnhof, motel-one in Wiesbaden am Hauptbahnhof, Straßberger Tor in Plauen (Vogtland) nahe der schönen Innenstadt und gut mit ÖV zu erreichen.
Univ.-Prof. Günter H. Hertel, Kesselsdorf bei Dresden
Ein Erstrebenswertes Ziel
Zu: „Die innere Sicherheit ist bei Faeser nicht in guten Händen“ (Nr. 38)
Ich teile Ihre Auffassung, dass die innere Sicherheit bei Bundesinnenministerin Nancy Faeser nicht in guten Händen ist. Leider trifft dies auch für die Sicherheit an den Landesgrenzen hinsichtlich des Zuzugs illegaler Asylsucher zu. Ich beschreibe, welches Ziel seitens der deutschen Politik und weltweit erstrebt werden sollte, nämlich die Verminderung der Anzahl der zuwandernden Menschen.
Benno Koch, Harsefeld
Alternativen für Rügen-Gas
Zu: LNG-Debatte, Delfine und Ballonfahrer (Nr. 28)
Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass die Bundesregierung hartnäckig darauf fixiert ist, den Hafen von Mukran (auf der Insel Rügen) zu einem LNG-Terminal zu machen, was aus technischer, finanzieller oder ökologischer Sicht nicht vertretbar ist. Dabei gibt es Alternativen.
Die erste Alternative befindet sich westlich des Rostocker Hafens. Diese Variante würde die Zerstörung des Tourismussektors auf Rügen verhindern; die Gasversorgung Ostdeutschlands durch das küstennahe Gasleitungsnetz gewährleisten; die Versorgung deutscher Verbraucher mit günstigerem Gas aufgrund geringer Kapitalkosten im Vergleich zum geplanten LNG-Terminal im Hafen von Mukran sicherstellen; so gestaltet sein, dass ein Schiff zur Lagerung von LNG vom Ufer aus nicht sichtbar ist.
Die zweite Alternative liegt etwa 22 Kilometer östlich von Binz. Diese Variante ist technisch möglich, wird jedoch gewisse Auswirkungen auf die Umwelt haben. Die dafür erforderliche 42,8 Kilometer lange Offshore-Pipeline nach Lubmin wird mindestens 100 Millionen Euro kosten, sodass deutsche Gasverbraucher rund 80 Cent/Gigajoule mehr zahlen müssten als bei der ersten Alternative. Insgesamt wäre diese Lösung technisch möglich, jedoch wirtschaftlich weniger sinnvoll.
Die negativen Auswirkungen des derzeit geplanten LNG-Terminals im Hafen von Mukran könnten hauptsächlich zweierlei Art sein: erstens schwerwiegende negative Auswirkungen auf den Tourismussektor Rügens und zweitens schädliche Folgen für die Umwelt.
Es ist bekannt, dass das Gebiet des Stralsunder und des Greifswalder Boddens als europäische Vogelschutzgebiete anerkannt ist. Es besteht das Risiko erheblicher negativer Auswirkungen, wenn die Pipeline durch diese Gebiete verlegt wird. International werden solche Praktiken im Hinblick auf die negativen Umweltauswirkungen strikt vermieden.
Was die Auswirkungen auf das Laichen von Heringen betrifft, so könnte die geplante Pipeline zwischen dem Hafen von Mukran und Lubmin zwar außerhalb der Laichzeit verlegt werden, die Gebiete, in denen Heringe laichen, könnten jedoch während des Aushubs und der Installation der Pipeline beschädigt werden, was zu langfristigen schädlichen Auswirkungen auf den Heringsbestand führen könnte. Diese Risiken müssen im Detail untersucht werden, und die Bedeutung dieser Ergebnisse sollte nicht unterschätzt werden.
Ich bin davon überzeugt, dass das LNG-Terminal Lubmin mit einer kleineren Kapazität für den Einsatz in Notsituationen aufrechterhalten werden kann.
Dhananjoy Kumar Das, LNG Alliance, Houston/Texas


