„Vielleicht waren wir auch naiv“, gibt sich Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) zerknirscht angesichts der Welle an radikal-islamischem Judenhass, die durch ganz Deutschland rollt. Die Einsicht könnte man als gute Nachricht werten. Die schlechte Nachricht ist: Bas gibt in derselben Stellungnahme preis, dass sie nichts von ihrer Naivität verloren hat. Denn als Gegenmittel gegen den muslimischen Judenhass schlägt sie vor, dass man den Asylsuchern in den Integrationskursen „unsere Rolle als Deutschland und dass Israel für uns zur Staatsräson gehört ... ganz deutlich beibringen“ müsse. In Afghanistan hat man den Leuten 20 Jahre lang „ganz deutlich“ Demokratie, Frauenrechte und Ähnliches „beigebracht“, und dann? Die überheblich-naive Unbelehrbarkeit linker Gesellschaftsingenieure lässt sich offenbar von keiner Wirklichkeitserfahrung trüben. Als könnte man in Jahrhunderten eingebrannte Feindbilder in ein paar Stunden „Integrationskurs“ tilgen. Der Anspruch ist einfach lächerlich, die Illusion brandgefährlich. H.H.


