Minister schießt quer
Ottawa – Das im August 2022 von Olaf Scholz, Robert Habeck und Kanadas Premier Justin Trudeau vereinbarte Abkommen zur Erzeugung und Lieferung sogenannten grünen Wasserstoffs nach Deutschland und Europa steht auf der Kippe. Bei der geplanten Wasserstoffproduktion auf Neufundland im Hafenort Stephenville ist die Lieferung von Strom aus drei Windparks mit je 164 Windrädern entscheidend. Anfang Oktober gab der kanadische Umwelt- und Klimawandelminister Steven Guilbeault bekannt, dass der Bau des ersten Windparks auf der Halbinsel Port-au-Port nicht wie von Teilen der Provinzregierung beabsichtigt durch eine „Larifari“-Umweltschutzprüfung abgesegnet werde. Das Vorhaben werde sämtlichen Prüfungen und Auflagen des sogenannten föderalen Impact Assessment Act unterzogen. Guilbeault macht keinen Hehl daraus, dass er den Bau des Windparks ablehnt.D.J.
Vegane Transformation
Kopenhagen – Die dänische Regierung hat den weltweit ersten nationalen Aktionsplan vorgelegt, der den Wandel hin zu einer vorwiegend auf pflanzlichen Lebensmitteln und somit auch auf „essbaren Pilzen, Algen und nützlichen Mikroorganismen“ basierenden Ernährung vorantreiben soll. Zweck des Ganzen ist laut Angaben des Ministers für Ernährung, Landwirtschaft und Fischerei, Jacob Jensen, die Verringerung des „Klima-Fußabdrucks“ der Bürger des Königreiches. Der Aktionsplan konkretisiert eine Vereinbarung von 2021 über die grüne Transformation der dänischen Landwirtschaft und sieht Subventionsprogramme für die Förderung der veganen Ernährung sowie ein spezielles Siegel für „klimafreundliche“ Lebensmittel vor. Dabei hofft Jensen zugleich auf wirtschaftliche Vorteile: „Die Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln ist auch eine einmalige Gelegenheit, die dänischen Lebensmittelexporte zu steigern.“W.K.
Meldepflicht in Holland
Amsterdam – Niederländische Firmen sollen ab dem 1. Januar nächsten Jahres die Kilometer, die ihre Mitarbeiter bei Dienstfahrten oder auf dem Arbeitsweg mit dem Auto zurücklegen, an den staatlichen Umweltdienst melden – und zwar aufgeschlüsselt nach Fahrzeugtyp beziehungsweise Art des Antriebs. Ziel der „Meldepflicht für die berufsbedingte persönliche Mobilität“ (WPM), die vorerst nur Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten betrifft, ist die Reduzierung des CO₂-Ausstoßes der Betriebe. Für den gelten ab 2026 feste Obergrenzen, deren Überschreitung zu weiteren bürokratischen Auflagen und Zusatzkosten führt. Nach Ansicht regierungskritischer Politiker wie Eelco van Hoecke von der konservativ-liberalen Partei JA21 wird die WPM erhebliche negative Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt haben, ohne ausreichende Anreize für die Unternehmen zu schaffen, ihre Emissionen zu reduzieren.W.K.


