08.11.2025

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Folge 46-23 vom 17. November 2023 / Kolumne / Stille Auflösung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-23 vom 17. November 2023

Kolumne
Stille Auflösung
Theo Maass

Die Linkspartei – früher firmierend unter SED, dann PDS – kamen bei den jüngsten brandenburgischen Landtagswahlen 2019 noch auf 10,7 Prozent Stimmenanteil. Nach den aktuellen Umfragen wären es noch acht Prozent. Aber von den Funktionären weiß keiner, wer später zur in Gründung befindlichen Wagenknecht-Partei wechseln wird. Die Angst geht um bei den Erben Ulbrichts und Honeckers. 

Landesgeschäftsführer Stefan Wollenberg registriert bislang nur wenige Parteiaustritte. Am 22. September 2024 wählen die Brandenburger einen neuen Landtag. Möglicherweise dann ohne Linksradikale, wenn eine Liste Wagenknecht die Linkspartei aus dem Parlament verdrängt, ohne selbst fünf Prozent zu erreichen. Unverdrossen stellen die Linksaußen seit dem 23. September 2023 sogar Direktkandidaten auf, obwohl sie nicht einen einzigen Wahlkreis gewinnen dürften. Darunter ist auch Candy Boldt-Händel – ein Berufsschullehrer – der den ersten Oberhaveler Christopher-Street-Day organisiert hat. 

Auch für die Kommunalwahl am 9. Juni 2024, bei der Kreistagsabgeordnete, Stadtverordnete, Gemeindevertreter und Ortsbeiräte gewählt werden, wird munter nominiert. Doch je niedriger in der Hierarchie, umso größer dürften die Aussichten sein, Wagenknecht-Anhänger auf der Liste wiederzufinden. Hilflos jammert Wollenberg: „Wir erwarten: Wer jetzt kandidiert, soll sich zur Linken bekennen.“ 

Die bürgerlichen Kräfte können entspannt zusehen, wie die Linksradikalen sich langsam von der politischen Gestaltungsmacht entfernen. Die erste Austrittswelle bei der Linkspartei auf kommunaler Ebene dürfte ab dem 9. Juni 2024 einsetzen, nach den Landtagswahlen am 22. September 2024 trennt sich dann endgültig die Spreu vom Weizen.