11.11.2025

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Folge 46-23 vom 17. November 2023 / Globalisierung / Der Mann mit der schier unglaublichen Vergangenheit / Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) greift nach immer mehr globaler Macht. An ihrer Spitze steht der Äthiopier Tedros Adhanom Ghebreyesus, dessen Biographie von dunklen Schatten nur so strotzt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-23 vom 17. November 2023

Globalisierung
Der Mann mit der schier unglaublichen Vergangenheit
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) greift nach immer mehr globaler Macht. An ihrer Spitze steht der Äthiopier Tedros Adhanom Ghebreyesus, dessen Biographie von dunklen Schatten nur so strotzt
Wolfgang Kaufmann

Mittlerweile ist unübersehbar, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) danach strebt, zunehmend mehr Macht über ihre 194 Mitgliedstaaten zu erlangen, und zwar mithilfe gewagter juristischer Konstruktionen, welche faktisch Ermächtigungsgesetze darstellen. Als Mittel zum Zweck dienen hier vor allem der WHO-Pandemievertrag und die geplanten Änderungen der Internationalen Gesundheitsvorschriften. Nach deren Annahme würde sich die WHO von einer beratenden Organisation in eine uneingeschränkte Führungsinstanz auf dem Gebiet der Gesundheitspolitik verwandeln und die Befugnis besitzen, ohne die Zustimmung der gewählten Parlamente der WHO-Mitglieder weitreichende rechtsverbindliche Anordnungen zu erlassen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, was für ein Mann der Äthiopier Tedros Adhanom Ghebreyesus ist, der seit Juli 2017 an der Spitze der WHO steht und noch bis 2027 im Amt bleiben soll.

Zunächst verlief die Karriere des 1965 geborenen Angehörigen des Volkes der Tigray eher unspektakulär: 1986 erwarb Tedros einen Bachelor in Biologie, dem 1992 der Master in Immunologie und 2000 der Doktor der Philosophie mit einer Dissertation im Fach Öffentliche Gesundheit folgten.

Danach stieg er sofort zum Leiter des regionalen Gesundheitsbüros der Provinz Tigray im nördlichen Hochland von Abessinien auf. Zwei Jahre später war Tedros dann schon stellvertretender Gesundheitsminister von Äthiopien, und im Oktober 2005 ernannte ihn Premierminister Meles Zenawi Asres von der marxistisch-leninistischen Tigray People’s Liberation Front (TPLF) zum Gesundheitsminister. Das verdankte Tedros vor allem seiner damals schon 14 Jahre währenden Mitgliedschaft in der TPLF. 2012 wiederum erhielt er ein noch wichtigeres Ministeramt: Auf Wunsch des neuen Regierungschefs Hailemariam Desalegn Boshe, der an der Spitze der Ethiopian People’s Revolutionary Democratic Front (EPRDF) unter Einschluss der TPLF stand, stieg Tedros nun zum Außenminister auf, womit er bis 2016 zu den drei mächtigsten Männern Äthiopiens gehörte. 

Völkermörderische Blockade

Unter der Herrschaft der TPLF- beziehungsweise EPRDF-Regierung kam es zu vielerlei Menschenrechtsverletzungen, für die Tedros zweifelsfrei mitverantwortlich zeichnete. Dazu zählen Gewaltakte gegen Oppositionelle und Journalisten sowie Verbrechen der Regierungstruppen an der Zivilbevölkerung wie Folter, Vergewaltigung und Mord während der Zeit von 2005 bis 2016. Diese wurden von Organisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch akribisch dokumentiert und lassen sich daher auch nur schwerlich abstreiten. Dabei ging es offenbar besonders darum, „ethnische Säuberungen“ zulasten der Volksgruppen der Amharas und Oromos zu veranstalten. 

Doch damit nicht genug: Wie das britische Nachrichtenportal „The Expose“ meldete, war Tedros in seiner Eigenschaft als Gesundheitsminister letztlich auch mitschuldig an der völkermörderischen Blockade der Lieferungen von Lebensmitteln und Medikamenten an die somalischstämmige Bevölkerung im Ogaden, die zu Hungersnöten und Epidemien führte. Darüber hinaus soll das von Tedros geleitete Gesundheitsministerium Massensterilisierungskampagnen zur Reduzierung der Amharas initiiert haben. Gleichzeitig meldete Human Rights Watch, dass Angehörigen dieser Ethnie systematisch der Zugang zur Gesundheitsversorgung verweigert wurde. Daraus resultierte eine Verringerung der Zahl der Amharas um rund zwei Millionen zwischen zwei kurz aufeinanderfolgenden Volkszählungen.

Ebenso wird dem heutigen WHO-Generaldirektor die Vertuschung einiger verheerender Cholera-Epidemien in Äthiopien in den Jahren 2006, 2009 und 2011 vorgeworfen. So berichtete die „New York Times“ über durchgesickerte Nachrichten aus dem Gesundheitsministerium in Addis Abeba, denen zufolge Tedros angewiesen haben soll, die eindeutig nachgewiesene Cholera als „akuten wässrigen Durchfall“ zu deklarieren, um seinen Ruf als erfolgreicher Gesundheitsmanager und das internationale Ansehen Äthiopiens zu schützen. Wobei das Ganze auch zulasten der Amharas ging.

Dass jemand mit einer derartigen Biographie am 23. Mai 2017 von der Weltgesundheitsversammlung zum Chef der WHO gewählt und dann am 24. Mai 2022 im Amt bestätigt werden konnte, resultierte aus der breiten Unterstützerschar hinter Tedros. Zu dieser gehörten zwei ehemalige US-Präsidenten, nämlich Bill Clinton und Barack Obama, sowie der Vorsitzende des Weltwirtschaftsforums, Klaus Schwab, und der Multimilliardär Bill Gates. Letzterer fungierte sogar als eine Art Mentor von Tedros, der dafür im Gegenzug Führungsposten in Organisationen wie der Impfallianz Gavi übernahm, die Geld von der Bill & Melinda Gates Foundation erhalten. Außerdem hatte sich auch die chinesische Regierung für die Wahl des Nicht-Arztes Tedros stark gemacht. Als es dann um die Bestätigung des Äthiopiers im Amt ging, kam der Vorschlag von der deutschen Regierung. Bemerkenswert ist hier, dass im Gegensatz zu 2017 kein Gegenkandidat bereitstand.

Vorwurf der Terror-Unterstützung

Dabei war schon Tedros’ erste Amtszeit keineswegs frei von Skandalen. Beispielsweise ernannte er den diktatorisch regierenden Präsidenten von Simbabwe, Robert Mugabe, zum Sonderbotschafter der WHO für Afrika. Das löste weltweite Entrüstung aus, weswegen Tedros seine Entscheidung revidieren musste. Weitere Kritik am WHO-Generaldirektor wurde im November 2020 laut, als die äthiopische Zentralregierung angesichts ihres bewaffneten Konfliktes mit der Regionalregierung in der Provinz Tigray Tedros eine einseitige Parteinahme zugunsten der Letzteren vorwarf. 

Nach Aussage des Generalstabschefs der äthiopischen Streitkräfte, Birhanu Jula Gelalcha vom Volk der Oromo, hat der WHO-Führer „nichts unversucht gelassen“, um die nun wieder oppositionelle und als Terrororganisation geltende TPLF zu unterstützen beziehungsweise mit Waffen zu versorgen. Daraus resultierte die Forderung der Regierung in Addis Abeba an die Weltgesundheitsorganisation vom 14. Januar 2022, Tedros’ diesbezügliche Aktivitäten zu untersuchen, was aber ungehört verhallte.


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