11.11.2025

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Folge 46-23 vom 17. November 2023 / Sapine / Unterwegs in einem wunderschönen Gebiet / Der Fluss im Nordosten des südlichen Ostpreußen bietet Wassersportlern beeindruckende Aufenthalte in der Natur

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-23 vom 17. November 2023

Sapine
Unterwegs in einem wunderschönen Gebiet
Der Fluss im Nordosten des südlichen Ostpreußen bietet Wassersportlern beeindruckende Aufenthalte in der Natur
Manfred E. Fritsche

Die Sapine ist ein mäanderndes Flüsschen im Nordosten des südlichen Ostpreußen. Es ist 47,6 Kilometer lang, bis zu 20 Meter breit und bis zu einem Meter tief. Die Wasserstraße verbindet den Goldaper See mit dem Mauersee. Ersterer wird als Quellgebiet der Sapine bezeichnet. Nicht weit weg befindet sich die Borkener Heide, die von einer Herde freilebender Wisente bewohnt wird. Dort soll sich auch die eigentliche Quelle der Sapine befinden, aber einige Naturforscher glauben, dass sie in der Nähe des Dorfes Spirgsten entspringt.

Die Sapine fließt durch wunderschöne Gebiete. Hier kann man Biberburgen und Raubvögel wie Seeadler sehen. Der gesamte Fluss ist eine Ruhezone, in der Motorboote nur sehr eingeschränkt verwendet werden dürfen. Der Bachlauf kann mit Kajaks und streckenweise mit kleinen Segelbooten befahren werden. Die Länge der Segelstrecke beträgt etwa 29 Kilometer, sie beginnt am Schwenzait-See und endet am Goldaper See. Die Kajakroute erstreckt sich weiter bis zum Kruklinner See, sie ist 34 Kilometer lang und wird als eintägige oder zweitägige geführte Wandertour angeboten.

In den 1930er Jahren war geplant, den Bach zu vertiefen und zu begradigen. Ziel war es, nach Fertigstellung des Masurischen Kanals die Regelung des Wasserzu- und -abflusses durch die Einschaltung eines Staubeckens durchzuführen. Dafür war der Goldaper See schon viele Jahre vorher vorgesehen und ausgebaut worden.

Die Przerwanken-Schleuse wurde bereits 1910 gebaut. Ihre Aufgabe bestand darin, das Wasser des Goldaper Sees aufzustauen, um eine Wasserreserve für den Bedarf des Masurischen Kanals zu schaffen. Die Schleuse ist 25 Meter lang und vier Meter breit und staut das Wasser bis zu einer Höhe von einem Meter. Es ist die einzige Schleuse in der Republik Polen, die an einem Fluss betrieben wird, der nicht einmal den Status einer Wasserstraße der niedrigsten Klasse hat. Sie kann von Segelbooten mit einem Tiefgang von bis zu 50 Zentimeter genutzt werden. Der Einsatz von Verbrennungsmotoren in der Schleuse ist verboten.

Im Oberlauf der Sapine überquerte ab dem 15. September 1908 die Bahnstrecke Kruglanken–Treuburg [Marggrabowo] den Bachlauf. Diese verband den nördlichen Teil des Masurischen Seengebiets um die Städte Angerburg [Węgorzewo] und Lötzen [Giżycko] mit der Kreisstadt Treuburg. Die steinerne Bogenbrücke über den Bachlauf bei Kruglanken wurde gegen Ende des Zweiten Weltkrieges gesprengt und nicht mehr instandgesetzt. Ein Wanderweg führt an noch vorhandenen Teilen des gesprengten Bauwerkes vorbei.