Immer mehr ukrainische Kriegsflüchtlinge ziehen von Polen nach Deutschland um. Dadurch hat die Bundesrepublik ihren östlichen Nachbarn als Hauptaufnahmeland für Ukrainer, die seit Kriegsbeginn ihr Land verlassen haben, abgelöst. So leben laut dem Europäischen Statistikamt Eurostat derzeit 1,2 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Deutschland und nur noch 960.000 in Polen. Nach den Gründen befragt gaben die Betroffenen höhere Löhne, höhere Sozialleistungen sowie eine bessere ärztliche Versorgung in Deutschland an. Insbesondere die besseren Sozialstandards scheinen einen wichtigen Impuls für den Umzug zu geben. Polen hat seine Sozialleistungen für die Kriegsflüchtlinge schon vor Monaten massiv gekürzt. Dass geflüchtete Ukrainer hierzulande sofort Anspruch auf Bürgergeld haben, könnte zudem die Neigung zur Arbeitsaufnahme dämpfen. Mit knapp 20 Prozent ist der Anteil jener Ukraine-Flüchtlinge, die sich in Beschäftigung befinden, in Deutschland weitaus geringer als in den Nachbarländern. H.H.


