Derzeit ist die Bundeswehr im Auftrage des Deutschen Bundestages auf drei Kontinenten mit rund 3100 Soldaten in 17 Einsätzen und Missionen engagiert. Sie sichert in der polnischen Woiwodschaft Lublin vom Boden aus mit Patriots den polnischen Luftraum, verstärkt mit rund 1.200 Mann die NATO-Ostflanke in Litauen, sichert mit den Eurofightern des Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“ in der Luft die baltischen Grenzen, ist aber auch in der Slowakei und in Rumänien präsent. 

Die Marine unterstützt NATO-Verbände auf dem Atlantik und setzt das Waffenembargo gegen Libyen durch. Ein besonderer Einsatz ist zudem die UN-Friedensmission UNIFIL vor der Küste des Libanon, an der sich die Bundeswehr aktuell mit einer Korvette der Braunschweig-Klasse beteiligt. Bei der UN-Mission kam es wiederholt zu Zwischenfällen mit israelischen Streitkräften, die sich im Kampf mit der palästinensischen Hisbollah befinden. Auch im Irak zeigt die Bundeswehr mit bis zu 500 Soldaten Präsenz und schult die irakische Armee im Aufbau ihrer sicherheitspolitischen Fähigkeiten.

Als kritische Einsätze gelten unter anderem Evakuierungen wie im August 2021 aus Afghanistan. Am Flughafen Kabul waren Bundeswehrsoldaten in Gefechte mit Angreifern involviert. Diesen April beteiligten sich 1000 Soldaten an Evakuierungsmaßnahmen aus dem Sudan.

Der längste aktuelle Einsatz der Bundeswehr ist der im Kosovo. Seit 1999 trägt die Bundeswehr mit bis zu 400 Soldaten zur Friedenssicherung auf dem Balkan bei. In den 24 Jahren des KFOR-Einsatzes hatten sieben deutsche Generäle das Kommando inne, zuletzt 2012/2013 Generalmajor Volker Halbauer. Weniger bekannt ist, dass Halbauer nach dem Ausscheiden aus der Bundeswehr im Auftrage der Bundesregierung das Verteidigungsministerium der Ukraine berät.

Der nächste große Einsatz der Bundeswehr wird ab 2026 in Litauen sein. Zusätzlich zu den deutschen Einheiten der NATO-Kampfgruppe in Rukla wird eine Brigade mit 4000 deutschen Soldaten dauerhaft in dem baltischen Staat stationiert. BK