Kritik aus der Wirtschaft
Berlin – Das schlechte Abschneiden der deutschen Schüler beim jüngsten Pisa-Vergleichstest hat heftige Reaktionen ausgelöst. Ludger Wößmann, Leiter des Zentrums für Bildungsökonomik am Münchner Ifo-Institut, warnte, der Leistungsrückgang, wie er gerade in Mathematik zu sehen sei, koste Deutschland langfristig rund 14 Billionen Euro an Wirtschaftsleistung bis zum Ende des Jahrhunderts. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) fordert einen „fast schon revolutionären Neuanfang in unserem Bildungswesen“. Laut dem BDA müssen die bisherigen Bildungsstandards und auch die Ausbildung der Lehrkräfte auf den Prüfstand. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall und die IG Metall bezeichneten in einer gemeinsamen Stellungnahme den Abfall bei den mathematisch-naturwissenschaftlichen Kompetenzen als besonders besorgniserregend.H.M.
Drohende Preiserhöhung
Berlin – Als Folge der Haushaltskrise der Ampelregierung müssen die Verbraucher mit weiter steigenden Strompreisen rechnen. Bereits beschlossen hat die Bundesregierung, die Energiepreisbremsen nicht wie geplant bis Frühjahr 2024 zu verlängern. Mit der Haushaltssperre steht nun allerdings auch der Versuch der Stabilisierung der Netzentgelte auf der Kippe. Bereits im November hatte die Ampelregierung beschlossen, aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds zur Dämpfung der Netzentgelte eine Subvention von 5,5 Milliarden Euro zu zahlen. Nach Berechnungen des Bundeswirtschafsministeriums steigen kommendes Jahr die Netzentgelte für Stromkunden um elf Prozent. Der Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft befürchtet bei einem Wegfall des Zuschusses für die Netzentgelte eine „Kaskade für die Unternehmen“ mit der Folge, dass die Energieversorger ihre bereits angekündigten Preise anpassen müssen.H.M.
Hensoldt AG schluckt ESG
München – Das Rüstungsunternehmen Hensoldt kauft den Militärdienstleister ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH. Die 1967 gegründete ESG arbeitet unter anderem für die Bundeswehr und betreibt IT- und Elektroniksysteme. Das Unternehmen beschäftigt 1380 Mitarbeiter in Deutschland, den Niederlanden und den USA. Hensoldt arbeitet mit ESG bereits im Rahmen des europäischen Kampfflugzeug-Projekts FCAS zusammen. Die Übernahme von ESF erfordert bei Hensoldt eine Kapitalerhöhung von etwa 250 Millionen Euro, an der sich der deutsche Staat mit etwa einem Viertel beteiligt. Über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hält der Bund einen Anteil von 25,1 Prozent an Hensoldt. Nach Einschätzung des „Handelsblatts“ entsteht mit der Übernahme von ESG durch Hensoldt ein Anbieter für Rüstungselektronik, der auf Augenhöhe mit Unternehmen aus Frankreich und den USA agieren kann.H.M.


