Normalerweise nerven die älteren Jahrgänge die Jugend mit ihrem Realismus, ihren Appellen zum Maßhalten und der Aufforderung, verantwortungsvoll in die Zukunft zu blicken. Junge Menschen hingegen hängen großen Träumen der Weltverbesserung nach oder wollen vor allem im Hier und Jetzt leben. So war von alters her die Rollenverteilung der Generationen. 

Was aber, wenn sich die Elterngeneration, vertreten durch Politik und Medien, in ideologische Blütenträume verbeißt, statt Maß zu halten; die Ressourcen des Landes für irre, unrealistische Weltverbesserungsideen verpulvert, statt verantwortungsvoll die Grundlagen für die Zukunft zu legen und zu entwickeln? Dann kommt irgendwann das heraus, was die neueste Jugendstudie unter mehr als 2000 Beteiligten von 14 bis 29 Jahren herausgefunden hat.

Vor dem Lieblingsthema der „Alten“, dem Klimawandel, sorgen sich die jungen Leute neuerdings zuerst um Inflation, Kriegsgefahr oder Wohnungsnot. Auch die Sorge wegen massenhafter Zuwanderung von „Flüchtlingen“ hat sich seit 2022 fast verdoppelt und ist in ihrer Relevanz bei den Jungen zur medial massiv verbreiteten Angst vor dem Klimawandel beinahe aufgeschlossen.

Man hat den Eindruck, als übernähmen die jungen Leute genau jene Rolle des Verantwortungsträgers, welche die tonangebenden Vertreter der Älteren weggeworfen haben. Dazu passt, dass sich in diesem Zuge auch die Parteipräferenzen der jungen Erwachsenen deutlich nach rechts verschoben haben. „Jung gleich links“ stimmt nicht mehr.

Die jungen Menschen spüren und erleiden die Verunsicherung, die eine hochideologisierte grünlinke Politik ins Land gebracht hat. Sie ahnen, dass die Ideologen nicht nur das Erbe der ganz Alten verjubeln, sondern damit auch die Basis für die Zukunft der Nachwachsenden wegspülen. 

Es ist ein bemerkenswerter Rollentausch, der sich hier abzeichnet. Wem an der Zukunft Deutschlands gelegen ist, den mag diese Entwicklung durchaus hoffnungsvoll stimmen.