Die letzte Kronprinzessin des Deutschen Reiches und des Königreichs Preußen soll im Volke wie bei Hofe beliebt gewesen sein. Ihr wird nachgesagt, sie sei freundlich, offen, aufgeschlossen, unkompliziert, anpassungsfähig, flexibel, ausgeglichen, intelligent und wortgewandt gewesen sowie elegant und von natürlicher Schönheit. Hinsichtlich ihrer erstgenannten Eigenschaften sind wir auf die Einschätzungen ihrer Zeitgenossen angewiesen, hinsichtlich der letztgenannten können wir uns selbst ein Urteil bilden durch die diversen überlieferten Bilder von ihr.

Der Vater von Cecilie Auguste Marie Herzogin zu Mecklenburg(-Schwerin) war der von 1883 bis zu seinem Tod 1897 im Landesteil Mecklenburg-Schwerin regierende Großherzog Friedrich Franz III., ihre Mutter, die aus der russischen Romanow-Dynastie stammende Großfürstin Anastasia Michailowna. Cecilie kam am 20. September 1886 im Schweriner Schloss zur Welt. 

Nach ihrer Konfirmation 1903 lernte Cecilie 1904 den deutschen und preußischen Kronprinzen Wilhelm kennen. Noch im selben Jahr verlobten sich die beiden. Im darauffolgenden Jahr wurde geheiratet. Gleich das erste Kind war ein Sohn. 1906 kam Wilhelm zur Welt. Es folgten Louis Ferdinand 1907 und danach noch jeweils zwei Jungen und Mädchen. Auch ansonsten kam Cecilie ihren Verpflichtungen als Ehefrau eines Kronprinzen nach. Sie wusste zu repräsentieren und engagierte sich auf sozialem und karitativem Gebiet, ein Engagement, das sie auch nach dem Ende der Monarchie fortsetzte.

Nach diesem Ende ging Cecilie im Gegensatz zu ihrem Ehemann und den Schwiegereltern nicht ins Exil, sondern blieb im Lande. Dafür stand ihr seit 1917 das jüngste Hohenzollernschloss Cecilienhof in Potsdam zur Verfügung. Der Neubau trug nicht nur ihren Namen, sondern hatte auch auf ihren Wunsch hin die Sommerresidenz ihrer Eltern, das Jagdschloss Gelbensande, zum stilistischen Vorbild.

Das vormalige Kronprinzenpaar lebte sich in der Zwischenkriegszeit auseinander, und so floh Cecilie 1945 ohne ihren Ehemann mit wenigen Habseligkeiten vor der Roten Armee von Potsdam nach Bad Kissingen. Dort fand sie anfänglich im Sanatorium eines mit der Familie befreundeten Badearztes Unterschlupf, und dort ist sie auch am 6. Mai 1954 vermutlich an einem Schlaganfall gestorben.